

Noch steht der Friseurmeister allein in seinem »Hair Fashion«-Salon. Doch das wird sich am kommenden Montag ändern. Die zuständige Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat einen SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard für die Branche »Friseurbetriebe« erarbeitet und die Unternehmen schriftlich darüber informiert. Darin heißt es, dass sicheres Arbeiten die Voraussetzung dafür sei, dass die Friseure am 4. Mai wieder ihre Betriebe nach mehrwöchiger Pause öffnen dürfen, wie Thorsten Kohns bestätigt, der auf die ohnehin hohen hygienischen Vorkehrungen bei ihm und seinen Kollegen verweist. Wie lassen sich die noch einmal nach oben geschraubten Standards nun in der Praxis umsetzen? Der Mendiger Friseurmeister informierte sein neunköpfiges Team per Videokonferenz. Zusammen erarbeiteten sie ein Konzept mit dem sie gut vorbereitet am 4. Mai an den Start gehen möchten. In den letzten Wochen hätten sich nicht wahrgenommene Termine angehäuft. »Diese müssen erst einmal abgearbeitet werden«, berichtet Thorsten Kohns und macht darauf aufmerksam, dass auf jeden Fall Termine vor dem Friseurbesuch telefonisch vereinbart werden müssen. »Nur so können wir garantieren, dass alle Schutzmaßnahmen greifen. Die Kundinnen und Kunden können ihre eigenen Masken mitbringen, aber wir halten auch einige vor.« Zudem gibt es Einwegumhänge und Desinfektionsmittel für die Hände. Der Wartebereich mit Zeitschriften wird nicht zur Verfügung stehen und auf die regelmäßig angebotenen Getränke muss vorerst verzichtet werden. Jeweils können nur vier Kunden gleichzeitig bedient werden, um den Abstand zu wahren. Für Kohns heißt es jetzt, die Mitarbeiter so einzuteilen, dass ein Schichtbetrieb möglich ist und die Öffnungszeiten gestreckt werden können. »Man fängt dann früh morgens an und macht abends etwas länger«, sagte der Friseurmeister. Auf diese Weise könne der Andrang besser über den Tag verteilt werden. Thorsten Kohns und sein Team freuen sich darauf, wieder ihre Stammkunden begrüßen zu dürfen – in den renovierten Räumlichkeiten. »So hatte die Pause doch etwas Gutes«, schmunzelt der sympathische Hairstylist.