Aus der Eifel nach Kambodscha
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er etwas berichten. Das Sprichwort trifft auf Anki Johann im besonderen Maße zu. Die junge Frau hat sich nach ihrem Lehramt-Studium nicht nur einen Backpacker-Urlaub gegönnt, sondern im Rahmen eines viereinhalbmonatigen Aufenthalts in Südostasien auch drei Wochen an einer Schule in Kambodscha unterrichtet. Ein einschneidendes Erlebnis, denn jetzt engagiert sie sich für einen Schulneubau. Rund 20.000 Dollar konnte sie mit anderen Mitstreitern bereits sammeln. Es fehlen noch circa 7.000 Dollar, um 70 Kindern eine Schulheimat zu geben. Der Schulbau schreitet, so Anki Johann, mit großen Schritten voran: Die Außenwände und Decken stehen, es gibt Toiletten und der Schulbetrieb hat schon begonnen. In einem Klassenraum werden derzeit bereits Englisch- und Motivationsklassen unterrichtet. "Ich hätte mir auch vorstellen können in der Entwicklungshilfe zu arbeiten, aber ich habe mich dann doch für das Lehramt entschieden. Hier konnte ich beides verbinden. Im Rahmen des ,Workaway‘-Programms habe ich mich bei einer ländlichen Schule in Kambodscha als Volunteer beworben", erzählt die Kehrigerin, die ihren Kurzzeitjob für die Verpflegung und die Unterkunft antrat. Zusammen mit drei anderen Freiwilligen unterrichtete sie rund 165 Schüler – insbesondere Kinder im Alter von vier bis sieben Jahre. "Mit zehn Jahren müssen die meisten schon arbeiten", erklärt Anki Johann. Ein Beispiel das zeigt, dass es viele Unterschiede zum Leben in Deutschland gibt. "Wir hatten zwar W-LAN, aber kein fließendes Wasser. Im Haus gab es eine Feuerstelle und statt einem Bett gab es eine Matratze auf dem Boden", zählt die Kehrigerin auf. Zurzeit absolviert die Lehrerin für Deutsch, Englisch und Sport ihr Referendariat an der Berufsschule in Neuwied. Wer Anki Johanns Projekt näher kennen lernen oder unterstützen möchte, kann sich per E-Mail unter: ankijo@web.de an sie wenden. Fotos: privat