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Jutta Kruft

Brass, Spaß und ganz großes Kino

"Brass goes red" begeisterte das Publikum.

Bild: privat

Nachtsheim. Im Januar gab es ein großes Spektakel in der Gemeindehalle in Nachtsheim zu sehen: Die neue Truppe "Brass goes red", die sich vor allem aus den Musikvereinen Nachtsheim, Leienkaul und Musiker:Innen aus weiteren Vereinen zusammensetzt, gab erstmals ein eigenes Konzert. Unter dem Motto “Brass goes cinema” wurde die Veranstaltung beworben und genau das gab es auch: Brass, Filmmusik und ganz großes Kino.
Begrüßt wurden die Gäste mit einem Sektempfang auf dem roten Teppich. Als sich mit leichter Verzögerung die Türen des Konzertsaals öffneten war bereits klar: Hier gibt es viel zu sehen. Die Bühne war deutlich gewachsen und mit Vorhängen und Stoffen behangen, kaum wiederzuerkennen. Um 19:00 Uhr startete das Konzert, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle, mit der “Blues Factory”. Nach dieser spektakulären Eröffnung richteten Thomas Dörrenberg (MV Nachtsheim) und Luis Nuppeney (MV Leienkaul) ein paar Worte an das Publikum. Zentrale Frage: Wer ist “Brass goes red” und was machen die eigentlich? Antwort: Nur was ihnen gefällt! Die beiden sprachen über die Entstehung der Gemeinschaft, wie es zu dem Namen kam und was es damit auf sich hat:
Die Vereine Leienkaul und Nachtsheim waren nach der Corona-Pandemie stark zusammengeschrumpft. Um die Musik nicht aufgeben zu müssen kam die rettende Idee: Wir machen das zusammen! Und schon war aus zwei einzelnen Vereinen eine Gemeinschaft entstanden, die sich sofort gut verstand und auch schnell wieder dazu im Stande war kleinere Auftritte zu spielen. Jetzt fehlten nur noch ein Name und ein neues Outfit, denn die jüngeren Mitglieder waren sich einig: Wir machen Blasmusik wieder cool! Damit fingen die Überlegungen an und schließlich wurde “Brass“, also Blaskapelle, “goes red”, wird rot, erfunden. Was das Ganze mit der Farbe Rot zu tun hat, zeigt sich an der neuen Uniform: Schwarze Kleidung mit roten Akzenten, wie Hosenträger, Fliegen oder Haarschleifen. Nach den ersten gemeinsamen Auftritten, bei denen die Gruppe immer mehr zusammenwuchs, entstand die Idee eines Konzertes und da waren sie nun am Abend des 13. Januars. Auch die Musik, die an diesem Abend gespielt wurde, war nicht die klassische “Dicke-Backen-Musik", sondern Stücke die berühren, für Gänsehaut sorgen und an Filme erinnern, die fast jeder kennt.
Ein besonderes Lob wurde auch an die jüngeren Mitglieder der Vereine ausgesprochen, die mit viel Elan und Kreativität für das Ambiente des Abends sorgten und auch sonst immer eine passende Idee haben. Dörrenberg und Nuppeney beendeten ihre Rede mit Dank an alle Beteiligten und übergaben das Wort.
Nachdem auch Daniel Hoffmann in Vertretung für die Ortsgemeinde Nachtsheim und Katja Hoffmann, die Moderatorin für den Abend, das Publikum begrüßt hatten ging es auch schon weiter im Programm mit einem Highlight des Abends. Mit der Filmmusik von Disneys Dschungelbuch wurden die Gäste zu Balu, Baghira und Mogli entführt. Wortwörtlich: Als der hypnotische Klang des Liedes “Hör auf mich” der hinterlistigen Schlange Ka ertönte, schlängelte sich tatsächlich eine Schlange aus einer Tuba. Und dabei blieb es nicht: Auch kleine Affen flogen quer über die Bühne. Oder den Affenstall?
So ging es rasant weiter mit Musik von Eric Clapton, dem “Pink Panther” und einem Udo Jürgens-Medley. Dazwischen: immer einen flotten Spruch von den Musiker:Innen dem Dirigenten, Bastian Danner. Oder ein lustiges Platz-wechseln, insbesondere des Trompetenregisters, das auch mal für Verwirrung sorgte.
Nach dieser turbulenten ersten Hälfte wurden die Zuhörer:Innen in eine Pause entlassen, in der sie sich an der Theke mit kalten Getränken, Würstchen und sogar, wie es sich fürs Kino gehört, mit Popcorn versorgen konnten.
Eröffnet wurde die zweite Halbzeit mit dem “Einfangen der Drachen” wie Katja Hoffmann die Aufgabe des Dirigenten so passend beschrieb. Die Klänge aus dem Dreamworks Klassiker “Drachenzähmen leicht gemacht” versetzten das Publikum erneut in Stille. Ein weiteres Highlight des Abends war das nächste Stück: “Gabriellas Song” aus dem Film “Wie im Himmel”, vertont von den Musiker:Innen von “Brass goes red” und untermalt durch den Gesang von Lisa Dörrenberg und Grete Engels, was sowohl im Publikum als auch im Orchester selbst für die ein oder andere Träne sorgte. Genauso emotional ging es weiter mit “The Book of Love”, aber die gute Stimmung kehrte schnell zurück, denn wenn “Les Humphries in concert” aufliegt, kann keine Muiker:In und auch eigentlich sonst niemand stillsitzen. Kurz vor Schluss ging es noch einmal heiß her auf der Bühne: Während “Welcome to the Jungle” von Guns n’ Roses wurde das ganze Orchester vorgestellt und erneut mit einem riesigen Applaus bejubelt. Zum Finale gaben die Musiker:Innen erneut einen Klassiker zum Besten, der sich vor allem in Leienkaul großer Beliebtheit erfreut. Der Marsch “Glück auf” ließ das ganze Publikum nicht eine, sondern gleich zwei Zugaben fordern, die sie mit dem “Fliegermarsch” und “Les Humphries” dann auch sofort erhielten.
Nach dem Ende des Konzerts konnten die Gäste noch kalte Getränke in der Halle genießen und ins Gespräch kommen. Der erste Konzertabend von “Brass goes red” kann rundum als Erfolg bezeichnet werden und wird vor allem den Musiker:Innen noch lange im Gedächtnis bleiben.

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