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Jutta Kruft

Kreissparkasse Mayen unterstützt Förderkreis Synagoge Saffig bei Restaurierungsarbeiten

Gemeinsam für den Erhalt der Saffiger Synagoge (von links): Pfarrer Alexander Kurp, VG-Bürgermeister Sebastian Busch, KSK-Filialleiterin Manuela Klein, der Saffiger Beigeordnete Karl-Josef Dötsch, Förderkreisvorsitzender Martin Roggatz, Landrat Dr. Alexander Saftig, KSK-Vorstandvorsitzender Karl-Josef Esch, Saffigs Ortsbürgermeister Dirk Röhm, Kreisbeigeordneter Pascal Badziong und VG-Sachgebietsleiter Frank Heuft.

Gemeinsam für den Erhalt der Saffiger Synagoge (von links): Pfarrer Alexander Kurp, VG-Bürgermeister Sebastian Busch, KSK-Filialleiterin Manuela Klein, der Saffiger Beigeordnete Karl-Josef Dötsch, Förderkreisvorsitzender Martin Roggatz, Landrat Dr. Alexander Saftig, KSK-Vorstandvorsitzender Karl-Josef Esch, Saffigs Ortsbürgermeister Dirk Röhm, Kreisbeigeordneter Pascal Badziong und VG-Sachgebietsleiter Frank Heuft.

Bild: KSK Mayen/ Ralph Künzel

Mayen-Koblenz. Der Förderkreis Saffiger Synagoge e.V. konnte kürzlich eine Spende der Kreissparkasse (KSK) Mayen über 5000 Euro entgegen nehmen. Der Förderkreis, der sich seit knapp 40 Jahren für den Erhalt des Gotteshauses in Saffig einsetzt, traf sich hierzu kürzlich im Vorfeld des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus mit weiteren Unterstützern des Sanierungsvorhabens zur symbolischen Scheckübergabe, die auf Empfehlung von Landrat Dr. Alexander Saftig zustande kam. KSK-Vorstandsvorsitzender Karl-Josef Esch nahm die Gelegenheit gerne wahr, persönlich den symbolischen Spendenscheck an den Vorsitzenden des Förderkreises Martin Roggatz im Beisein der weiteren Unterstützer des Bauvorhabens, der Verbandgemeinde Pellenz und der Ortsgemeinde Saffig zu überreichen. Esch lobte den unermüdlichen Einsatz des Fördervereins zum Erhalt des Gotteshauses als Mahnmal und Begegnungsstätte.
Martin Roggatz bedankte sich im Namen des Förderkreises für das Engagement der KSK sowie den weiteren Unterstützern des Sanierungsprojektes, der Verbandgemeinde und der Ortsgemeinde Saffig.
Roggatz freut sich, dass die Sanierungsarbeiten noch in diesem Jahr beginnen können, wozu auch Fördermittel des Bundes sowie des Landes Rheinland-Pfalz beitragen. Im Wesentlichen geht es darum, Feuchtigkeitsschäden zu beheben. Konkret werden die Fundamente frei gelegt, um eine Horizontalsperre einzulegen. Zudem wird der Putz ausgebessert und ggf. erneuert.
Das 1844 aus Baumaterialien der Region erbaute Gotteshaus zählt zu den beeindruckendsten Landessynagogen des 19. Jahrhunderts. Zu der Zeit Errichtung waren 10 Prozent der Saffiger Bürger jüdischen Glaubens und damals selbstverständlicher Bestandteil der Dorfgemeinschaft.
In der Reichsprogromnacht im Jahr 1938 wurde das Gebäude stark verwüstet und das Inventar verbrannt. Mutmaßlich aus Sorge um die umliegenden Gebäude kam es seinerzeit es nicht zu einem Brand des Gebäudes, wodurch die Bausubstanz unversehrt blieb. Mit der Deportation der letzten im Dorf verbliebenen jüdischen Mitglieder der Gemeinde in die nationalsozialistischen Vernichtungslager endete 1942 die rund 350-jährige Gesichte der jüdische Gemeinde in Saffig.
Bis in die 1980er Jahre wurde das Gebäude – seinerzeit im Eigentum der Ortsgemeinde – als Geräteschuppen genutzt und drohte zu verfallen. Saffiger Bürger setzten sich für den Erhalt des Bauwerks ein, welches 1984 dann unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Folgejahr gründete sich der Förderkreis Saffiger Synagoge e.V., der das Gebäude von der Ortsgemeinde erwarb und das Gotteshaus restaurieren ließ. Seit Anfang der 1990er Jahre ist es wieder öffentlich zugänglich und diente ab Anfang der 2006 der jüdischen Gemeinde Neuwied Mittelrhein, welche die Synagoge für Gottesdienste einrichtete, mehrere Jahre als Bethaus.
Das Gebäude selbst sowie eine Gedenktafel erinnern heute an die jüdische Geschichte in Saffig und an die 1942 deportierten und ermordeten jüdischen Menschen. Bisweilen wird das Gotteshaus auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Im Rahmen von fachkundigen Führungen ist die Synagoge auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Landrat Dr. Alexander Saftig, der selbst in Saffig aufgewachsen ist, betonte, dass das Gotteshaus heute auch als Brücke in die Vergangenheit zu betrachten ist und dass es als Mahnmal für die grausame Verfolgung jüdischer Mitbürger stehe. Er Lobte abschließend die Anstrengungen des Förderkreises zum Erhalt des Gebäudes und dankte allen Unterstützern für ihr Engagement.

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