Über 200 Traktoren bei Bauerndemo

Mayen. Aktuell finden bundesweit zahlreiche Protestaktionen von Landwirten gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Ampelkoalition im Agrarsektor statt. Aus diesem Anlass hatte auch die Landjugend Mayen-Koblenz zu einer Demonstration am Donnerstagabend auf dem Viehmarktplatz in Mayen aufgerufen. Die teilnehmenden Landwirte klagten über eine immer geringer werdende Unterstützung seitens der Politik. Im Speziellen wurden die Kürzungen der Agrardieselrückvergütung und das Wegfallen der Kfz-Steuerbefreiung kritisiert.
Mit der Aktion der Landjugend Mayen-Koblenz sollte auf die Relevanz des Agrarsektors aufmerksam gemacht und die Landwirtschaft so mehr in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden. Um die nötige Sichtbarkeit zu erlangen, haben sich in Mayen über 200 Traktoren laut hupend zu einem riesigen Kreuz formiert. Damit sollte symbolisch an die Protestaktionen gegen eines von der Bundesregierung geschnürten Agrarpakets im Jahr 2019 erinnert werden. Damals wurden bundesweit Kreuze auf Feldern aufgestellt – als Mahnmal gegenüber Politik und Gesellschaft.
Da es sich bei der Landjugend um das Sprachrohr von hauptsächlich jungen Landwirt/innen handelt, hatten sich besonders viele von ihnen zum Protest zusammengefunden. »Es ist keiner hier für eine bessere Work-Life-Balance oder für eine bessere Vergütung oder mehr Freizeit. Es geht darum, dass alle jungen Menschen, die heute Abend hier sind, wirklich existenzielle Ängste haben», erklärt Maria Müller, Landesvorsitzende der Landjugend Rheinland-Nassau. Durch die oben genannten Streichungen und der damit einhergehenden drohenden finanziellen Belastung verlieren die Agrarbetriebe ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Ausland. Die Generation von morgen steht vor einer ungewissen Zukunft.
Mithilfe der Demonstration hofft die landwirtschaftliche Gemeinschaft die politischen Pläne zu unterbinden, um somit auch in Zukunft regionale und bezahlbare Lebensmittel für die Bevölkerung erzeugen zu können.