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"Weisser Ring" befürchtet mehr Gewalttaten

In der Corona-Krise wird es zu deutlich mehr Fällen von häuslicher Gewalt kommen als sonst. Davon geht der "Weisse Ring" aus, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität.
Der stellvertretende Außenstellenleiter des "Weissen Rings", Udo Hönes, stellt die No Stalking-App vor. Foto: privat

Der stellvertretende Außenstellenleiter des "Weissen Rings", Udo Hönes, stellt die No Stalking-App vor. Foto: privat

 Die Corona-Krise zwingt die Menschen, in der Familie zu bleiben, hinzu kommen Stressfaktoren wie finanzielle Sorgen und Zukunftsunsicherheit. Diese Spannung kann sich in Gewalt entladen, sind Udo Hönes, stellvertretender Leiter der Außenstelle Mayen-Koblenz, und der Bundesvorsitzende Jörg Ziercke überzeugt. Die Erfahrungen der Opferhelfer belegen dies. Die derzeitige Situation in den Familien ist vergleichbar der wie an Weihnachten: Wenn die Menschen tagelang zu Hause sind, gehen die Fallzahlen in die Höhe. Die Kontaktsperre wegen Corona dauert aber sehr viel länger als Weihnachten, die Stressfaktoren sind auch größer.  Die Gewalt geschieht aktuell – sichtbar wird sie aber erst, wenn die Kontaktsperren aufgehoben sind. Das zeigen die Erfahrungen der Opferhelfer nach den Weihnachtstagen: Betroffene melden sich nicht, solange sie mit den Tätern auf engem Raum zusammensitzen. "Wir helfen schnell und unbürokratisch", betont Udo Hönes. Der "Weisse Ring" ruft deshalb Familienmitglieder, Nachbarn und Bekannte zu besonderer Achtsamkeit auf. Die Opferhelferinnen und Opferhelfer sind erreichbar: täglich von 7 bis 22 Uhr: 116 06 (bundesweit) oder 01 51 / 55 16 47 02 (Außenstelle Mayen-Koblenz). www.weisser-ring.de


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