5,4 Millionen Euro für den Katastrophenschutz
Der Kreistag hat kürzlich das Entwicklungskonzept einstimmig beschlossen. In den kommenden Jahren sollen rund 5,4 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investiert werden. Das Geld fließt vor allem in neue Fahrzeuge und Ausrüstung. Grundlage ist der Bedarfs- und Entwicklungsplan Katastrophenschutz, den der Brand- und Katastrophenschutzin-spekteur (BKI) Thorsten Petry gemeinsam mit seinem Stellvertreter Frank Rohde bereits vor zwei Wochen ausführlich im Kreisausschuss vorgestellt hatte.
KatS-Planbereiche“ sind Mosel, Saar und Hochwald
Neu ist, dass der Kreis künftig in drei anstatt vier sogenannte „KatS-Planbereiche“ gegliedert wird: „Mosel“, „Saar“ und „Hochwald“. Der Bereich Mosel umfasst die Verbandsgemeinden (VG) Trier-Land und Schweich, „Hochwald“ beinhaltet die VG Ru-wer und Hermeskeil und „Saar“ schließt die Ver-bandsgemeinden Konz sowie Saarburg-Kell ein. Ziel ist es, für jeden Planbereich möglichst identische Unterstützungseinheiten für verschiedene Ereignisse wie beispielsweise austretende Gefahrstoffe oder Wald- und Vegetationsbrand zu definieren. Hier hatten sich die Katastrophenschützer eng mit den Wehrleitungen der Verbandsgemeinden abgestimmt, die die entsprechenden Fahrzeuge und Einheiten definieren. Viele dieser Unterstützungsbereiche gibt es bereits. Hinzukommen soll ein sogenannter Unterstützungszug „Katastrophenschutz“ in jedem Planbereich. Dieser ist spezialisiert auf Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken, Wald und Vegetationsbrandbekämpfung, Unwetterlagen und Naturkatastrophen sowie Hilfeleistung und Austausch von Personal.
Zur Umsetzung dieser Ideen wird der Kreis in diesem Jahr sieben neue Fahrzeuge und sechs Abrollbehälter (AB) für Wechselladerfahrzeuge in Auftrag geben. Ab 2024 sollen fünf weitere Fahrzeuge und sechs AB folgen. Hinzu kommen verschiedene Ausrüstungen für bestehende Fahrzeuge. Wann die Fahrzeuge ausgeliefert werden können, steht noch nicht fest. Die Pläne sind mit den Verbandsgemeinden und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier bereits abgestimmt.
Fraktionen loben das Konzept
Die Fraktionen im Kreistag haben sich alle für das weiterentwickelte Konzept ausgesprochen. Bernd Henter (CDU) betonte, dass die geplanten Investitionen deutlich machten, welch hohe Bedeutung man dem Katastrophenschutz beimesse. Gleichzeitig kritisierte er das Land, das nicht mehr alle Fahrzeugtypen fördere. Die Fraktionsvorsitzende der SPD, Ingeborg Sahler-Fesel, lobte das Konzept insbesondere, weil es sich neuen Herausford-rungen anpasse. Sie freue sich auf die angekündigte baldige Ergänzung, die die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten aufnehme. Alfred Wirtz (Grüne) unterstrich wie wichtig es ist, sich auf mögliche Katastrophenlagen auch in Fol-ge des Klimawandels vorzubereiten. Die FWG, vertreten durch Michael Holstein, betonte die Rolle der Verbands- und Ortsgemeinden unter anderem bei dem Thema Bevölkerungswarnung. Claus Piedmont (FDP) und Joachim Trösch (BfB) sagten, dass der Kreis den Katastrophenschutz weiter för-dern müsse. Auch die Fraktionen Die Linke, Die Freiheitlichen und die Einzelmitglieder sprachen sich für das Konzept aus. Landrat Stefan Metzdorf zeigte sich erfreut: „Die breite Zustimmung zeigt, wie schlüssig und ausführlich das Konzept vorbereitet wurde. Vielen Dank für die gute Arbeit.“
Weitere Schwerpunkte des Konzeptes
Als Unterstützung der Kreisausbildung schlug der BKI die Errichtung eines zentralen Ausbildungs-zentrums vor, um den Feuerwehren und den Kreisausbildern für deren Übungen mehr Möglich-keiten zu bieten. Wünschenswert wären beispielsweise Übungshäuser aus Beton, in denen Brandeinsätze simuliert werden können oder auch ausgemusterte Busse oder Schienenfahrzeuge für die Übung von Verkehrsunfällen. Das Führungs- und Lagezentrum, das im Katastro-phenfall auf den Plan gerufen wird, soll laut Konzept vorerst in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg bleiben. Dort ist eine Notstromversorgung gegeben. Bedarf herrsche im Warnkonzept des Landkreises: Hier wird der Kreis in enger Abstimmung mit den Verbandsgemeinden über einen geeigneten Warnmix entscheiden und die Infrastruktur wie beispielsweise Sirenen oder die Nutzung mobiler Warnfahrzeuge ausbauen.