Flut 2021: Die Erinnerungen kommen immer wieder hoch
"Die Erfahrungen der Hochwasserkatastrophe 2021 sind bis heute präsent. Auch zwei Jahre danach kommen die Erinnerungen immer wieder hoch, viele Menschen haben noch nicht in das normale Leben zurückgefunden", sagte Wolfgang Reiland, Präsident des DRK-Kreisverbandes Trier-Saarburg, beim Auftakt des DRK-Indigo-Resilienzprojekts in der Grundschule in Kordel. Umso wichtiger sei es die Hochwasserhilfen weiter in der Öffentlichkeit zu halten, um den Betroffenen auf den unterschiedlichsten Ebenen zu helfen.
Projekt zur Stärkung und Resilienzförderung von Kindern aus den betroffenen Hochwassergebieten
"Neben Sach- und Finanzschäden sind es zunehmend auch psychische Belastungen, unter denen Erwachsene, aber auch Kinder leiden", ergänzte Reiland. Aus diesem Grund hat das Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz das Indigo-Projekt zur Stärkung und Resilienzförderung von Kindern aus den betroffenen Hochwassergebieten auf den Weg gebracht. Die Identifikationsfigur ist das Alpaka Indigo, das einen Vulkanausbruch in Peru erlebt hat. Anhand seiner Geschichte erfahren die Kinder von ähnlichen Erlebnissen, die sie während und nach der Hochwasserkatastrophe erfahren haben. Im Mittelpunkt des Projektes stehen Selbstwahrnehmung, Gefühlsregulation, Achtsamkeit und Selbstwirksamkeit. Auch praktische Bewältigungsstrategien soziale Kompetenzen als wesentliche Bestandteile der Resilienz werden vermittelt.
"Mein Herz gehört den Hilfsorganisationen, was sie bis heute leisten, um den betroffenen Menschen zu helfen, ist großartig", betonte Michael Holstein, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land. Er erinnerte an die Flutereignisse am 14./15. Juli 2021 in Kordel und die Tage danach: "Heute noch denke ich an die vielen, vielen freiwillig Helfenden zurück, an die große Solidarität und daran, dass wir als Verbandsgemeinde noch näher zusammengerückt sind", so Holstein. Getreu dem Indigo-Motto "Ich schaffe das", übertrag der Verbandsbürgermeister das Motto auf "Wir schaffen das" und hoffte, dass alle Grundschulen in Tier-Land an diesem Projekt teilnehmen. "Wir freuen uns sehr über das spezielle Angebot für Kinder", unterstrich Schulleiter Marco Bamberg. "Bis heute spüren wir die Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe. Viele Traumatisierungen zeigen sich bei den Kindern erst jetzt, zwei Jahre danach." Umso wichtiger sei es weiterhin alle, die Erwachsenen, doch vor allem auch die Kinder nicht aus dem Blick zu verlieren. Im Anschluss erhielten Grundschüler gemeinsam mit den Gästen einen Einblick in die Geschichte des Alpakas Indigo. Canan Dincel, Schulsozialarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Trier-Saarburg, las einige Seiten aus dem zum Projekt gehörenden Kinderbuch vor und ließ sie in Indigos Welt eintauchen. Die absoluten Highlights waren an diesem Tag jedoch zweifelsohne der Besuch zweier echter Alpakas sowie die auf dem Schulhof aufgebaute DRK-Teddyklinik. Die Kinder kamen aus dem Strahlen nicht mehr raus und werden diesen besonderen Schultag sicher so schnell nicht vergessen.