Andrea Fischer

Friede-Gard-Preis für Nachhaltige Ökonomik 2025

Trier/Region. Der Friede-Gard-Preis für wissenschaftliche Leistungen, die besondere Fortschritte für die Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaft zu einer Ökonomik der Nachhaltigkeit bedeuten, geht 2025 an Professor Kaoru Yamaguchi. Die Auszeichnung wird jährlich von der Friede-Gard-Stiftung, in Kooperation mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, vergeben.

Der Friede-Gard-Preis für wissenschaftliche Leistungen, die besondere Fortschritte für die Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaft zu einer Ökonomik der Nachhaltigkeit bedeuten, geht 2025 an Professor Kaoru Yamaguchi.

Der Friede-Gard-Preis für wissenschaftliche Leistungen, die besondere Fortschritte für die Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaft zu einer Ökonomik der Nachhaltigkeit bedeuten, geht 2025 an Professor Kaoru Yamaguchi.

Bild: Kaoru Yamaguchi

Professor Kaoru Yamaguchi, PhD, ist international bekannt geworden durch seine Modellierung einer alternativen Geldordnung, des sog. Public Money (Vollgeld). Nach der Promotion in Berkeley (USA) hat er die von Jay W. Forrester entwickelte System Dynamics-Methode auf verschiedene wirtschaftswissenschaftliche Theorien angewendet und das dynamische Verhalten dieser Systeme untersucht, insbesondere deren Stabilität bzw. Krisenanfälligkeit.  

Darüber kam er schließlich auf die auf Irving Fisher zurückgehende alternative Geldordnung als wesentlich robustere und nachhaltige Grundlage einer Wirtschaft. Diese war um 1930 von Fisher als Reaktion auf die Große Depression vorgeschlagen worden, um Extreme im Konjunkturverlauf – mit Kreditschwemmen im Boom und Kreditklemmen in der Rezession – in Zukunft zu vermeiden. Der Vorschlag wurde seinerzeit von vielen Wirtschaftswissenschaftlern unterstützt, jedoch fanden in der Praxis andere Empfehlungen Anwendung.

Professor Yamaguchi erhält den Friede-Gard-Preis 2025 insbesondere für seine Modellierungen zum Nachweis der immanenten Instabilität der derzeitigen Kredit-Geldordnung. Darüber hinaus für seine Modellierungen eines auf Irving Fisher aufbauenden Public Money-Systems unter Berücksichtigung einer doppelten Buchführung samt Nachweis einer nachhaltigen Dynamik, für seinen Vorschlag zum störungsfreien Übergang von Kreditgeld (Schuldgeld) zu Vollgeld (Public Money) sowie für die Entwicklung einer sozial nachhaltigen Gesellschaftsordnung, welche von ihm als MuRatopia / Green Village bezeichnet wird.

 Diese Modelle werden als tragfähige Basis für eine konstruktive Diskussion und Anregung für die fruchtbare Weiterentwicklung hin zu einer Nachhaltigen Ökonomik angesehen.

Weitere Informationen zum Preisträger und seinem Werk sind auf der Homepage des Friede-Gard-Preises auf der Website des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier verfügbar (www.umwelt-campus.de/friede-gard-preis). 

Die Preisverleihung ist derzeit für Samstag, den 18. Oktober 2025, ab 9 Uhr als Online-Veranstaltung vorgesehen. Dabei wird Professor Yamaguchi einen all-gemeinverständlichen Einblick in und Überblick über sein Schaffen geben. Die Laudatio wird Professor Steve Keen, PhD halten (Preisträger des Friede-Gard-Preises 2022). Zuvor wird Prof. Dr. Joseph Huber in das Thema Vollgeld einführen.

 

Ein Seminar für ein fachlich vorgebildetes Publikum wird es darüber hinaus ebenfalls am Samstag, den 18. Oktober 2025, ab 11 Uhr als Online-Seminar mit dem Preisträger geben.


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