Gemeinschaftsprojekt hilft Bedürftigen

Schweich. Ein Lebensmittelschrank für Schweich - seit vier Wochen steht er nun und wird gut besucht.

von links Elke Bulger, Martin Backes, Anke Grünen, Petra Prieß, Vitus Blang, Frank Bulger, Hewaida Densborn. Weitere Teammitglieder - Petra Homann, Evi Zuleger, Peter Schwalbach

Bild: Privat

Die Idee, einen Lebensmittelschrank aufzustellen, hatte Elke Bulger schon länger. Vor vier Wochen nun wurde aus der Idee Realität - der Schrank wurde aufgestellt. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsinitiative des Vereins Nachbar in Not Schweich, des Pastoralen Raums Schweich, des Gewerbeverbands Schweich, der evangelischen Kirchengemeinde Ehrang und des Rotary Clubs Schweich. Das Kernteam besteht jedoch aus privat engagierten Personen, die sich täglich um den Schrank kümmern.

»Alleine kann man sowas gar nicht leisten«, betont Elke Bulger, die sich gemeinsam mit ihrem Mann seit Jahren in der Flüchtlingshilfe engagiert.

»Auch in Schweich gibt es viele Menschen, die sich keine Lebensmittel mehr leisten können und dann vor Supermärkten in Mülltonnen wühlen. Wenn ich das gesehen habe, gab mir das jedes Mal einen Stich ins Herz«, erklärt Elke Bulger ihre Motivation.

Es sei schon erschreckend und viele Einwohner Schweichs wüssten gar nicht, wie viele Menschen in Armut lebten. Der Schrank bietet eine Auswahl an unverarbeiteten und nicht kühlungspflichtigen Lebensmitteln. Jeden Abend wird er von einem Teammitglied gereinigt und frisch befüllt, um bedürftigen Einwohnern zur Verfügung zu stehen. Der sorgfältig ausgewählte Standort soll die Hemmschwelle für Menschen, die Hilfe brauchen, verringern, so Elke Bulger. Der Schrank befindet sich in der Nähe vom Bahnhof auf einem Privatgelände, was sicherstellt, dass er ordentlich behandelt wird.

Die Zahl der Bedüftigen ist hoch

Der Standort für die Abgabebox in der Markus-Konder-Str. 33a ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

»Da Altersarmut und Krankheiten ebenfalls häufig in unserer Gesellschaft auftreten, beschränkt sich die soziale Hilfe nicht nur auf den Schrank. Wenn Menschen aufgrund von Alter oder Krankheiten nicht zum Bahnhof fahren können, dann liefern wir die Lebensmittel auch gerne zu ihnen nach Hause«, erzählt die Schweicherin weiter. Das Projekt ist flexibel und ein weiterer Baustein für Nachhaltigkeit und soziale Unterstützung. Der Lebensmittelschrank wird von lokalen Unternehmen wie dem Bäcker Wintrich und dem Bauern Grundhöfer unterstützt. Dennoch ist auch die Hilfe von Privatpersonen willkommen.

Seit nunmehr vier Wochen steht der Schrank Bedürftigen bereit. In dieser Zeit haben Elke Bulger und ihr Team viele traurige Geschichten gehört, denn viele Menschen sind völlig unverschuldet in die Armut gerutscht. »Wir sind überwältigt, wie gut der Schrank angenommen wird, und gleichzeitig auch sehr bestürzt, dass es so viele bedürftige Menschen in Schweich und Umgebung gibt«, resümiert Elke Bulger die letzten vier Wochen seit Aufstellen des Schrankes. Der Lebensmittelschrank wird Montag bis Freitag um 18.30 Uhr befüllt, am Samstag um 16 Uhr. Wer Hilfe braucht oder das Projekt unterstützen möchte, kann sich unter Telefon 0176/40786190 oder per E-Mail unter lebensmittelschrank@online.de an Elke Bulger wenden. Vitus Blang ist unter Telefon 0176/34571027 und per E-Mail unter vitus.blang@t-online.de erreichbar. Wer den Lebensmittelschrank finanziell unterstützen möchte, kann Spenden auf das Spendenkonto Nachbar in Not Schweich e.V. überweisen. Diese müssen als »zweckgebundene Spende – Lebensmittelschrank Schweich« deklariert werden. Spendenadressen sind die Sparkasse Trier, IBAN: DE14 5855 0130 0000 982 20 und die Volksbank Trier, IBAN: DE 62 5856 0103 0001 9635 20.