Großeinsatz in Föhren: 80 Einsatzkräfte schützen Ortslage und verhindern Dammbruch
Gegen 19.20 Uhr heulten die ersten Sirenen. Ein stationäres Starkregenereignis erstreckte sich über das Waldgebiet zwischen Föhren- Naurath/Eifel- Zemmer und blieb dort einige Zeit lang hängen. Schließlich kam es, wie es kommen musste. Von den Wald- und Feldwegen ergossen sich aus allen Richtungen Wassermassen, welche sich den Weg ins Tal suchten. Föhren liegt am Rand eines höhergelegenen Waldes und so kam eins nach dem anderen. Oberhalb von Föhren gibt es drei Weiheranlagen. In diesem Waldgebiet, wo sich der Regen festgesetzt hatte, entspringt auch der "Föhrenbach". Schließlich sammelten sich die Wassermassen und suchten sich den Weg in Richtung Föhren. "Das ging auf einmal alles so schnell. Innerhalb von nur 10 Minuten stieg unser Bach dermaßen stark an, dass man jederzeit dachte, er würde gleich über die Ufer treten. Es musste also schnell gehandelt werden" erzählt uns die Ortsbürgermeisterin Rosi Radant. Der "Föhrenbach" erstreckt sich vorbei am Schloss Föhren, führt über einen normalerweise idyllischen Wasserfall und verläuft durch den Ort entlang der "Bachstraße" und "Im Brühl". Die erstalarmierte Feuerwehr Föhren erkannte die kritische Situation sehr schnell und ließ über die Einsatzleitung Großalarm auslösen. So rückten am Ende über 80 Einsatzkräfte an.
Für zwei der Weiher im Wald war es zu viel Wasser und diese liefen über und suchten sich ihren Weg ins Tal
Entlang des Bachlaufes wurde mit hunderten von Sandsäcken und einer mobilen Hochwasserschutzwand der VG Schweich der Hochwasserschutz aufgebaut. Zahlreiche Häuser entlang des Baches wurden mit Sandsäcken geschützt. "Die Hilfsbereitschaft ist überragend" freut sich die Bürgermeisterin. Neben den Einsatzkräften kommen zahlreiche Menschen aus dem Ort und helfen beim Sandsackstapeln. Auch die Bürgermeisterin selbst packt am Abend mit an. Unterdessen ist der "Föhrenbach" sehr stark angestiegen. Mehrere Brücken führen über den Bach und das Wasser stieg derweil bis an die Brückenkanten. "Zum Kingelborn" suchte sich das Wasser bereits den Weg bis an ein Wohnhaus, welches aber rechtzeitig geschützt werden konnte. Mit der Drohnenstaffel des Landkreises Trier- Saarburg machte man sich ein Bild von der Lage aus der Luft. Derweil stand das Schloss rundherum komplett unter Wasser. Für zwei der Weiher im Wald war es zu viel Wasser und diese liefen über und suchten sich ihren Weg ins Tal. Das THW rückte an und versuchte über Stunden bis zum frühen Freitagmorgen den Pegel der Weiheranlagen mit Abpumpen zu senken und somit auch den Druck auf die Dämme zu verringern. Denn hier war die große Sorge, dass diese brechen könnten. Dann hätte es eine Flutwelle im Ort gegeben. Glücklicherweise hörte es am späten Abend auf zu regnen und die Pumparbeiten des THW zeigten Wirkung.
Entwarnung nach Mitternacht
So konnte weit nach Mitternacht eine erste vorsichtige Entwarnung gegeben werden. Dennoch bleibt der aufgebaute Hochwasserschutz stehen, da weiterer Regen angekündigt ist. Die beiden Straßen "Bachstraße" und "Im Brühl" bleiben für den Verkehr gesperrt. "Die Feuerwehr, das THW und die vielen anderen freiwilligen Helferinnen und Helfer haben hier in kurzer Zeit großartiges geleistet. Hier konnte vorerst schlimmeres verhindert werden und dafür bin ich sehr dankbar" dankt Rosi Radant ausdrücklich allen Helfenden.
Auch die VG- Bürgermeisterin Christiane Horsch machte sich ein Bild von der Lage vor Ort und dankte allen Einsatzkräften. Im Einsatz waren die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ), Führungsstaffel und Wehrleitung VG Schweich. Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) und sein Stellvertreter. Die Feuerwehren aus Föhren, Schweich, Bekond, Ensch und Naurath/ Wald. Die Malteser Föhren, das THW aus Trier und die Drohneneinheit des Landkreises (Feuerwehr Schillingen). Während dem Einsatz in Föhren gab es auch zwei Orte weiter in Salmtal eine Überflutung. In der Straße "Zum Angeslsteg" läuft parallel verlaufend der "Bendersbach". Dieser tritt am Abend auch über Ufer und überflutete die Straße Richtung Dodenburg. Der LBM rückte aus und sperrte die Straße für den Verkehr ab.