

Für Familie Engelke aus Züsch wurde ein ganz normaler Tag plötzlich zum Albtraum: Ihr Hund Fly, ein fünfjähriger Border Collie-Mix, wurde vermutlich Opfer eines ausgelegten Giftköders. Nur dank schneller Hilfe beim Tierarzt überlebte er – doch die Sorge bleibt.
„Ich war reiten und hab überlegt, ob ich überhaupt gehe – es war schlechtes Wetter“, erzählt Steffi Welcker, die ihre Eltern zusammen mit Töchterchen Marie fast täglich besucht. „Dann habe ich gesagt: Komm, geh trotzdem. Und ich habe den Fly mitgenommen.“
Zunächst wirkte alles normal. „Kurz bevor ich wieder nach Hause losfahren wollte, hat er sich übergeben – Schleim und etwas Gras“, erinnert sie sich. „Ich hab mir nichts dabei gedacht, Hunde machen das ja öfter.“
Doch später wurde es ernst. „Als ich von der Arbeit heimkam, lag er völlig platt da, hat mich gar nicht begrüßt“, berichtet Steffies Mutter Christel Engelke. „In der Nacht musste ich ihn ständig rauslassen. Am Morgen habe ich Blut in der Küche gefunden – kleine Tropfen, später richtige Flecken.“
Christel brachte Fly sofort zum Tierarzt. „Sie haben Blut abgenommen, Infusionen gegeben – und schon den Verdacht geäußert, dass es Rattengift sein könnte.“
In der Tierklinik in Trier wurde der Verdacht bestätigt. „Die Ärztin hat ihn gründlich untersucht, nochmal Blut getestet. Dann stand fest: Es war tatsächlich Rattengift“, sagt Christel.
Fly bekam Infusionen, Vitamin K und weitere Medikamente. „Eigentlich wollten sie ihn dabehalten, aber er hatte so viel Stress, dass ich ihn wieder mit heimnehmen durfte. Jetzt geht’s täglich zum Tierarzt.“
Für die Engelkes ist Fly mehr als ein Hund. „Er ist fünf Jahre alt, immer gesund gewesen, der beste Hund, den wir je hatten“, sagt Stefan Engelke. Besonders die kleine Enkelin Marie (3) hängt sehr an ihm: „Sie spielt jeden Tag mit Fly. Ohne ihn würde uns ein Stück Familie fehlen.“
Die Belastung ist groß – auch finanziell. „1.300 Euro haben wir schon bezahlt“, berichtet Familienvater Stefan Engelke. „Aber das Geld ist nicht das Entscheidende. Es geht darum, dass er wieder gesund wird.“
Die Frage, wie Fly an das Gift kam, lässt die Familie nicht los. „Der Köder muss präpariert gewesen sein, vielleicht mit Wurst“, vermutet Stefan. „Sonst hätte Fly das nie gefressen. Das war gezielt.“
Auch Steffi ist erschüttert: „Das hätte jeden Hund treffen können. Jeder Hundehalter hier in Züsch muss jetzt doppelt aufpassen.“
Die Polizeiinspektion Hermeskeil bestätigte den Vorfall. Ein Hund habe nach einem Spaziergang am Ortsrand von Züsch Vergiftungserscheinungen gezeigt. Untersuchungen ergaben, dass Rattengift im Spiel war. Bisher gebe es keine Hinweise auf ausgelegte Köder, dennoch warnt die Polizei alle Hundehalter in der Region und bittet mögliche Zeugen, sich zu melden: Telefon 06503 9151-0 oder per Mail an pihermeskeil.wache@polizei.rlp.de



