Kinderschutz im digitalen Raum
Kinder und Jugendliche bewegen sich in ihrem Alltag ständig im digitalen Raum – sei es beim Chatten, Teilen von Inhalten via Social Media oder Zocken von Online-Spielen. Das Internet bietet vielfältige Chancen und birgt gleichermaßen diverse Risiken. Eine der gravierendsten Gefahren ist die sexualisierte Gewalt. Dieses Thema hat die 17. Netzwerkkonferenz des lokalen Netzwerks „Gemeinsam für den Kinderschutz“ der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg in den Blick genommen.
„Fachliche Impulse und Vernetzung in der Region sind die Merkmale der Netzwerkkonferenz“, so Joachim Christmann, Geschäftsbereichsleiter der Kreisverwaltung, der die Teilnehmenden im Namen von Stadt und Kreis begrüßte. Er freue sich sehr, viele bekannte Gesichter zu sehen. Das zeige auch, dass die Veranstaltung in der Region mittlerweile fest etabliert sei.
Rund 220 Fachkräfte waren in diesem Jahr vor Ort. „Wir freuen uns über das große Interesse. Danke an alle, die sich bei der Veranstaltung einbringen“, so Christmann.
Handlungssicherheit stärken
Ziel der Veranstaltung war, fachliche Kenntnisse zu vertiefen, Kompetenzen zu stärken und dadurch mehr Handlungssicherheit im Umgang mit sexualisierter Gewalt – insbesondere im digitalen Raum – zu erlangen.
Dazu waren zwei Fachreferentinnen eingeladen. Jasmin Wahl von der Organisation jugenschutz.net stellte verschiedene Phänomene sexualisierter Gewalt im digitalen Raum vor. Dazu zählen unter anderem sexuelle Belästigung und so genannte Deepfakes – also manipulierte Medieninhalte, bei denen Alltagsdarstellungen sexualisiert werden. Wahl zeigte auch konkrete Hinweise von Heranwachsenden, in ihrer Präsentation, in denen sie ihre Erfahrungen beschreiben.
Katja Mayer von der EU-Initiative klicksafe stellte die Kontaktaufnahme mit Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. Dabei erklärte sie Phänomene wie Cybergrooming und Sexting, in denen Täter:innen mit Heranwachsenden Kontakt suchen und Vertrauen aufbauen mit dem Ziel eines sexuellen Missbrauchs. Sie plädierte dafür, dass Kinder unterstützt werden müssen, ihre Medienkompetenz aufzubauen, ein Risikobewusstsein zu entwickeln und die Folgen besser abschätzen zu können. Hier sind Erziehungsberechtige, aber auch Bildungseinrichtungen und die Politik in der Pflicht.
Sicherheitseinstellungen überprüfen
Beide Vorträge stellten heraus, dass die digitale Welt für junge Menschen zum Alltag gehört – fast jedes zweite Kind bis 13 Jahre besitzt ein Smartphone. Gleichzeitig geben 71 Prozent der Eltern an, keine Sicherheitseinstellungen an den Geräten vorzunehmen. „Diese Zahlen sind besorgniserregend. Daher appellieren wir an alle Erziehungsberechtigten, die digitalen Geräte ihrer Kinder zu sichern. Es kann helfen sexualisierte Gewalt zu verhindern“, so die Netzwerkkoordinatorinnen der Stadt Trier, Elke Burchert, und des Kreises Trier-Saarburg, Lena Stamm und Mara Leick.
Nach dem fachlichen Input konnten die Teilnehmenden Angebote und Ideen bei einem Markt der Möglichkeiten kennenlernen. In Fachforen konnten die Fachkräfte zudem in einen direkten Austausch treten.
Weitere Informationen stellt die Stabsstelle Sozialplanung telefonisch (0651-715-468) oder per E-Mail an sozialplanung@trier-saarburg.de zur Verfügung.
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