Nico Lautwein

Kindeswohlgefährdungen in Kitas frühzeitig erkennen 

Trier. Rund 80 Fachkräfte aus zahlreichenden Kitas in Trier und Landkreis folgten der Einladung beider Jugendämter zur Jahrestagung über Kinderschutz in Kitas.

Bild: Symbolfoto

Um dieses umfassende Ziel zu erreichen und dem Schutzauftrag nach den Anforderungen des Sozialgesetzbuchs gerecht zu werden, gibt es schon seit 2008 einheitliche Vereinbarungen mit den Trägern und jährliche Info- Veranstaltungen.

Bei dem Treffen 2023 wurde die Broschüre „Intervention bei Grenzverletzungen und übergriffigem Verhalten in der Kita“ der Jugendämter vorgestellt, die Orientierung bieten und sicheres Handeln in einer Krise unterstützen soll. Danach gab es weitere Details zu der Vereinbarung und deren Anwendung in der Praxis. Im Mittelpunkt standen die Abläufe einer Beratung durch eine „Insoweit erfahrene Fachkraft“ (InsoFa), um einschätzen zu können, ob es sich um eine Kindeswohlgefährdung handelt. Eine Unterstützung durch eine InsoFa ist eine anonyme Fallberatung, um Leitungen und Fachkräfte bei der Einschätzung eines Gefährdungsrisikos zu unterstützen.

Dabei ging es vor allem um die Frage, welche Schritte für den Kinderschutz ergriffen werden müssen und wann eine Meldung an das Jugendamt geht. Dann besprachen die Teilnehmenden in vier Workshops konkrete praktische Fallbeispiele unter Anleitung einer „InsoFa“, was als besonders wertvolle und hilfreiche Unterstützung beschrieben wurde. An dem Austausch beteiligten sich auch mehrere Beratungsstellen.

Der jährliche Fachtag zielt immer auch darauf ab, Fachkräfte aus Jugendämtern, Beratungsstellen und Kitas unkompliziert und gewinnbringend in Kontakt zu bringen, um die die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Kinderschutz zu stärken und den Kitas zu helfen, Sicherheit bei diesem schwierigen Thema aufzubauen. Jede Kindertageseinrichtung ist verpflichtet, ein eigenes Schutzkonzept zu erstellen. Diese Anforderung wird an jedem Fachtag von den Kita-Fachberatungen der Jugendämter aufgegriffen, indem die von ihnen erarbeiteten Kinderschutzbroschüren vorgestellt werden. Diese nehmen die Vorbeugung in den Blick und erklären konkrete Handlungsschritte, wenn ein Kita-Team einen ernstzunehmenden Verdacht hat. Die Kinderschutzbroschüren bieten Kita-Trägern, Leitungskräften und den Teams eine gute Orientierung für ihre Schutzkonzepte. Ansprechpartner für die Broschüren sind die Kita-Fachberatungen der Jugendämter.

 


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