Mit Tattoos gegen Hass und Hetze im Netz
Mit zeitloser Körperkunst gegen Hass und Hetze im Netz vorgehen? "Klar geht das", sagt die in Trier ansässige Tättowiererin Christine Mierenfeld.
Was tun, wenn die eigene Idee zum Bumerang wird? So erging es Tätowiererin Christine Mierenfeld, die mit ihrem "Wanna do"-Post gegen Hassrede aus exakt diesem Grund von der Social-Media-Plattform Instagram verbannt wurde.
Eine gut gemeinte Idee ...
Zum Hintergrund: Anlässlich des Valentinstags 2023 hatte sie das "Wanna-Do" eines Opossums mit der sarkastischen Unterschrift "boys are trash" gepostet und war aufgrund einer Beschwerde wegen angeblicher Hassrede auf Instagram gesperrt worden. Doch ihre Botschaft will sie weit entfernt von Männerhass verstanden wissen, vielmehr als klare Absage an patriarchalische Strukturen in der Gesellschaft. Warum dann ausgerechent ein Oppsum als Motiv herhalten musste, erklärt Christine wie folgt: "Das sind nun mal nachtaktive Tiere, die sich von Müll ernähren."
Um ihre Botschaft aber unmissverständlich an den Mann und die Frau zu bringen, hat die gebürtige Wormserin unter dem Titel "Possum for Charity" eine Spendenaktion gegen Hassrede im Netz ins Leben gerufen. Das Motiv? "Natürlich ein Opossum", lacht Christine, aber diesmal mit der klaren Botschaft "patriarchy is trash".
"Keine Toleranz der Intoleranz ist in unserem Studio Programm", betont sie. Mit ihrer Körperkunst sammelt Christine Mierenfeld Spenden für die gemeinnützige Organisation "HateAid" und setzt mit Opossum-Motiven ein starkes Statement gegen Hass und Diskriminierung in digitaler Umgebung. "HateAid" setzt sich deutschlandweit für Menschenrechte im digitalen Raum ein. Ziel ist es, demokratische Grundwerte zu festigen und die digitale Welt für alle Menschen zu einem positiven Ort zu machen. "HateAid" bietet zudem Beratung und rechtliche Unterstützung bei digitaler Gewalt an.
Immer das Positive sehen
So zieht die 34-jährige bis heute Positives aus dieser Situation: "Man kann die Welt nur so weit verbessern, wie man sich selbst verbessert", sagt sie selbstkritisch. Dank dieser Aktion kamen bereits ca. 1.600 Euro an Spendensumme zusammen. "Ich möchte, dass Menschen sich selbst gegenüber kritisch sind, aber auch gegenüber politischen und gesellschaftlichen Themen, und dass sie Intoleranz schon in den Anfängen keinen Platz geben. Selbstkritik und Ehrlichkeit sind besonders in der heutigen Gesellschaft von sehr hohem Wert", appelliert die Tätowiererin.
Wie erhält man ein Opossum-Tattoo? Nach vorheriger Terminvereinbarung und unter Vorlage des Spendenbelegs wird das Tattoo gestochen. Der Spendenbetrag muss allerdings zur Abdeckung der Tattoo- und Materialkosten einen Mindestbetrag abdecken.

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