Nico Lautwein

„StarkregenResilienz“: Studierende entwickeln innovatives Planspiel zur Krisenprävention

Region. „StarkregenResilienz“ ist ein innovatives Planspiel, das Studierende des Umwelt-Campus Birkenfeld zur Risikokommunikation und Krisenvorsorge entwickeln. Es beleuchtet psychologische Barrieren und fördert verantwortungsbewusstes Handeln.

Einführung in das Planspiel „StarkregenResilienz“

Wie können Städte besser auf Starkregen vorbereitet sein? Wie gelingt es, Bürgerinnen und Bürger für Eigenvorsorge zu sensibilisieren? Diese Fragen stehen im Zentrum des neuen Planspiels „StarkregenResilienz“.

Ziel des Planspiels: Risikokommunikation verbessern

Ziel des Spiels ist es, die Risikokommunikation im Kontext von Starkregenereignissen zu verbessern und dabei zentrale psychologische und soziale Barrieren zu adressieren, die einer aktiven Vorsorge häufig im Wege stehen. Das Planspiel wurde im Rahmen des Projektes FloReST (Urban Flood Resilience - Smart Tools) am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier konzeptionell von Joshua Azvedo entworfen und von einer engagierten Gruppe Studierender in die Praxis umgesetzt.

Die Rollen der Teilnehmenden: Verantwortungsvolle Zusammenarbeit

Im Spiel übernehmen die Teilnehmenden die Rollen kommunaler Akteure – etwa aus Verwaltung, Infrastruktur, Katastrophenschutz oder Zivilgesellschaft – und treffen gemeinsam strategische Entscheidungen, um die Widerstandsfähigkeit einer fiktiven Stadt gegenüber Starkregen zu erhöhen. Dabei lernen sie, begrenzte Ressourcen sinnvoll einzusetzen, Verantwortung zu teilen und gemeinsam langfristige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Psychologische Aspekte im Fokus: Barrieren erkennen und überwinden

Besonders innovativ ist der psychologische Fokus: Das Planspiel beleuchtet kognitive Verzerrungen wie die Normalitätsvermutung oder den Optimismus-Bias, emotionale Schutzmechanismen wie Verdrängung sowie soziale Dynamiken wie Verantwortungsdiffusion und mangelnde Selbstwirksamkeit. Durch erfahrungsbasiertes Lernen, Perspektivwechsel und soziale Interaktion werden die Spielenden dazu angeregt, eigene Denkmuster zu hinterfragen und sich aktiv mit Risikoprävention auseinanderzusetzen.

Praxisnähe und Wissenschaftlichkeit: Entwicklung des Spiels

Die Entwicklung des Spiels erfolgte in enger Anlehnung an reale Krisenerfahrungen, unterstützt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, iterative Testläufe und eine detailreiche Gestaltung des Spielmaterials. Letzteres wurde von Felix Hain, einem Studierenden der Medieninformatik, entworfen und im INNODIG-Labor produziert. So entstand ein praxisnahes, motivierendes und wissenschaftlich fundiertes Werkzeug, das in Bildung, Verwaltung und Katastrophenvorsorge gleichermaßen eingesetzt werden kann.

 


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