Claudia Neumann

Stille Mahnmale in Eigeninitiative wieder zum Glänzen gebracht

Saarburg. Als kleines persönliches Zeichen gegen Antisemitismus und Intoleranz hat Christoph Hildebrand die in Saarburg verlegten "Stolpersteine" gereinígt.

Bild: Christoph Hildebrand

Erst gedemütigt, später ausgeraubt, vertrieben, deportiert und ermordet - das war das erschütternde Schicksal vieler jüdischer Mitbürger während des NS-Regimes.

 Damit die Erinnerung an diese Menschen erhalten bleibt und sich solches nicht wiederholt, hat der Kölner Künstler Gunter Demnig sein Projekt "Stolpersteine" entwickelt: vor den letzten bekannten Wohnstätten dieser Opfer des Nationalsozialismus' verlegt er im öffentlichen Raum mit Messingplatten versehene Pflastersteine mit den Lebensdaten der ehemals dort Wohnenden. So entstand über die Jahre das größte dezentrale Mahnmal gegen Intoleranz und Antisemitismus.

Die Messingplatten der 32 Stolpersteine in Saarburg waren mittlerweile derart oxidiert und dadurch farblich an den umgebenden Belag des Gehweges angeglichen, dass sie kaum noch auffielen. Zum 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau erstrahlen sie nun wieder im ursprünglichen Glanz und werden damit wieder mehr ins Bewusstsein gerückt. Eine Form der Erinnerungskultur, die - so die Hoffnung von Christoph Hildebrand - auch von anderen geteilt und weiter geführt wird.


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