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gepostet von Neumann/Billigmann

+++ Hochwasser -Update +++ Starkes Hochwasser an der Saar

Trier/Region. Lage unverändert angespannt - Einsatzkräfte die ganze Nacht im Einsatz - Erhebliche Schäden vor allem an Ruwer und Saar.

+++Update 7 Uhr+++

Das aktuelle Lagebild nach einer Nacht voller Einsätze zeigt sich im Landkreis Trier-Saarburg wie folgt: Unverändert hoch sind die Pegel an Saar und Ruwer. Die Riveristalsperre entlässt große Wassermassen in die Riveris und anschließend in die Ruwer.

Pegel steigt weiter

Der Pegel der Mosel bei Trier steht aktuell bei 9,24m, ein weiterer Anstieg auf 9,37m wird in den nächsten Stunden erwartet. Die Sachschäden sind enorm, allerdings wird erst im Laufe des Tages eine genauere Schadensübersicht möglich sein. Hierzu hat um 9 Uhr eine große Lagebesprechung unter Leitung von Landrat Stefan Metzdorf und BKI Thorsten Petry sowie den Wehrleitern der Verbandsgemeinden stattgefunden.

Schäden an Häusern, Uferstraßen unpassierbar

Schon jetzt zeichnen sich Schäden an vielen privaten Häusern ab. Viele Uferstraßen sind nach wie vor unpassierbar. Zum Teil sind Straßen auch beschädigt, so die Kreisstraße 7 zwischen Udelfangen und Wintersdorf. Die Freibäder in Mertesdorf (Ruwerbad) sowie in Saarburg sind überflutet. 353 Personen wurden gestern Abend und in der Nacht evakuiert: Teile der Gemeinde Schoden, ein Altenheim in Saarburg, einzelne Häuser in Trittenheim, Mertesdorf, Trassem und weiteren Orten. Aktuell laufen Evakuierungen in Kanzem und Wiltingen. In Saarburg-Beurig wurden Notunterkünfte eingerichtet. Die rund 100 Bewohner des Altenheims wurden auf Krankenhäusern in Saarburg und Trier verteilt.

Über 260 Einsätze

Gesamtzahl der Einsätze über 260 seit gestern, aktuell werden schwerpunktmäßig 16 Einsatzstellen abgearbeitet. Hier werden zusätzliche Einsatzkräfte v.a. in Riveris, an der Ruwer und in Saarburg zugeführt. Einsatzschwerpunkte waren in der VG Konz in Wiltingen und Oberemmel, in der VG Saarburg-Kell in Schoden und Saarburg sowie das gesamte untere Ruwertal, besonders Ortslage Riveris, wo 150 Kräfte im Einsatz sind. Die Staustufe Detzem meldet Probleme mit einem Wehr, die sich nicht absenken lässt. Hier kann es in den vorgelagerten Orten zu einem zusätzlichen Aufstau von einem Meter kommen.

Über 1.300 Kräfte im Einsatz

Seit gestern waren über 1.300 Kräfte im Einsatz. In der Kreisverwaltung sind 35 Personen der Technischen Einsatzleitung sowie zehn des Verwaltungsstabes seit gestern früh unter Leitung von Landrat Stefan Metzdorf und Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Thorsten Petry im Einsatz. In der Nacht übernahm die TEL des Eifelkreises die Koordinierung der Einsätze. Landrat Stefan Metzdorf, der den ganzen Tag bis in die Nacht an den Einsatzschwerpunkten vor Ort war, zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Einsatzkräfte, der Unterstützung aus den Nachbarkreisen sowie der Mithilfe der Bevölkerung. Mittels Luftbilder soll sich heute Vormittag ein genauerer Überblick über die Lage und die Einsatzschwerpunkte sowie die entstandenen Schäden gemacht werden.

 

 

+++ Update 20.30 Uhr: +++

Straßen und Gebäude an fast allen Orten entlang der Saar überspült / 1000 Kräfte im Einsatz

Aufgrund des Dauerregens hat der Landkreis die Evakuierung von rund 220 Personen in tiefer gelegenen Ortsteilen in Schoden an der Saar angeordnet. Die technische Einsatzleitung und der Verwaltungsstab organisieren die Evakuierung in eine Turnhalle in Beurig.

Da die Saar zur Zeit stark und schnell anstiegt, ist eine Überspülung des Uferdamms in Schoden zu befürchten. Mehrere 1000 Sandsäcke sind im Anmarsch, um den Damm zu erhöhen. Die Evakuierung erfolgt vorsorglich, falls diese Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, so Landrat Stefan Metzdorf. Er selbst ist mit BKI Thorsten Petry vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Mehrere Busse stehen am Sportplatz Schoden bereit, um die Evakuierten in eine Halle nach Beurig zu bringen, wo sie verpflegt und betreut werden.

An fast allen Orten entlang der Saar sind Strassen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer. Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte sind in allen Verbandsgemeinden im Einsatz, um Keller leerzupumpen und die Bevölkerung zu unterstützen. Die Einsatzleitung ist dabei, weitere Einsatzkräfte in den Bereich Schoden und Umgebung zu entsenden. Insgesamt sind zur Zeit rund 1000 Kräfte im Einsatz.

 

+++ Update 20 Uhr: +++

Zahlreiche Unwettereinsätze für Trierer Feuerwehr

An rund 30 Stellen im Stadtgebiet ist die Trierer Feuerwehr derzeit im unwetterbedingten Einsatz. Vor allem der Olewiger Bach in Olewig und der Zewener Bach in der Ortslage Zewen sind über die Ufer getreten und drohen in Häuser und Keller zu laufen. Auch in Euren, Kernscheid, Irsch und Biewer sind Bäche über die Ufer getreten, in Trier-Ruwer ist die Ruwer schnell gestiegen und führt Hochwasser. In Trier-Irsch steht eine Industrieanlage unter Wasser, dort ist die Stromversorgung der Anlage bedroht.

150 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren sind, unterstützt von rund 60 Einsatzkräften des Technischen Hilfswerkes (THW), an den verschiedenen Stellen im Einsatz und versuchen mit Sandsäcken Häuser zu schützen. Die Ortsdurchfahrt Olewiger Straße in Olewig ist nicht mehr passierbar, auch im Ortskern von Zewen kommt es zu Verkehrsbehinderungen. An mehreren Stellen sind auch Bäume umgestürzt, auf der Kreisstraße 2 zwischen Zewen und Herresthal ist wegen eines Hangrutsches die Straße nur noch einspurig passierbar. Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Feuerwehrdezernent Ralf Britten informieren sich vor Ort über die Lage.

Wegen des erwarteten Anstiegs der Mosel bauen die Stadtwerke Trier derzeit im Auftrag der Stadt Trier den mobilen Hochwasserschutz auf. In der Hauptfeuerwache am Barbaraufer ist der Stab der Feuerwehr zusammengetreten, um die Einsätze zu koordinieren und die Lage im Blick zu behalten.

In Kenn hat die Feuerwehr Trier eine Sandsackfüllanlage aufgebaut, um die Einsatzstellen mit Sandsäcken zu versorgen. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist mit 15 Personen im Einsatz, um die Feuerwehren zu versorgen.

Die Stadt bitte: Bitte parken Sie nicht in Uferbereichen oder in tieferliegenden Unterführungen und Parkplätzen. Bitte verfolgen Sie die Wetterlage und die mögliche Gefährdung in Radio, Fernsehen oder im Internet. Installieren sie auf ihrem Handy Warnapps wie Nina oder Kathwarn und die Wetter-App „Warnwetter“ des Deutschen Wetterdienstes. Informationen zur Wetterlage und Unwetterwarnungen finden sie auch unter www.dwd.de. Sollte es zu akuten Gefährdungslagen kommen, leisten Sie den Aufforderungen der Feuerwehr, der Polizei und des Katastrophenschutz-unbedingt Folge. Informieren sie auch Angehörige, Nachbarn und Freunde über die Lage.

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Der Deutsche Wetterdienst hat soeben siene Warnung verschärft und verlängert: Es besteht unter anderem in Trier und dem Kreis Trier-Saarburg die Gefahr des Auftretens von extrem ergiebigem Dauerregen (Stufe 4 von 4). Die neue Warnung gilt von Freitag 18 Uhr bis Samstag 2 Uhr.

Das heißt: "Große Gefahr für Leib und Leben durch  massive Überflutungen und hohe Pegelstände, verbreitet unpassierbare oder von Wassermassen eingeschlossene Gebiete sowie mögliche Erdrutsche"

Der Moselpegel in Trier liegt aktuell bei 6,03 Metern (16 Uhr). Entgegen der Vorhersage der Entwicklung heute morgen wurde die Voraussage des Höchststandes deutlich nach oben korrigiert: von 8 Meter auf jetzt 8,75 Meter für morgen Nachmittag 16 Uhr. Aktuelles zum Pegel hier

An der gesamten Mosel ist in der Nacht zu Samstag ein Anstieg bis in den Bereich eines 2-jährlichen Hochwassers möglich. An der Saar steigt der Pegel aktuell strak an. Hier ist ein Anstieg bis in einen 10-20-jährlichen Bereich möglich.

Handlungsempfehlungen: https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_aktuell/hinweise/65.html  

Die Stadt Trier warnt:

  • Stellen sie sich auf Sperrungen von Straßen und Wegen ein, vor allem in ufernahen Bereichen.
  • Überflutete und gefährdete Gebiete, Deiche, Wehre und Auen an Mosel, Ruwer, Kyll und deren Zuflüssen bitte nicht betreten, durch den starken Regen können die Wasserstände sehr schnell ansteigen.
  • Bitte parken sie nicht in Uferbereichen oder in tieferliegenden Unterführungen und Parkplätzen.
  • Möglich sind auch Stromausfälle oder der Ausfall von Handynetzen und Telekommunikation. Entsprechende Vorsicht ist auch im Straßenverkehr geboten.

Die Uferwege, auch die Fahrradwege, sind gesperrt.

Rund 40 Einsätze wegen Überflutungen: Kreis übernimmt Einsatzleitung

Derzeit laufen rund 40 Einsätze aufgrund des Dauerregens im Kreis Trier-Saarburg. Da auch die Pegelprognosen insbesondere an der Saar und der Mosel weiter hochgesetzt wurden, hat der Kreis gegen 16:10 Uhr die Einsatzleitung übernommen.

Ein Einsatzschwerpunkt ist an der unteren Saar. Derzeit werden vor allem Sandsäcke in die betroffenen Ortsgemeinden transportiert. Außerdem wurden in mehreren Verbandsgemeinden Bereiche eingerichtet, um neue Sandsäcke zu füllen. Zudem hat die Kreisverwaltung einen Verwaltungsstab eingerichtet, um die Technische Einsatzleitung zu unterstützen.

Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor starkem Dauerregen in der Region Trier. Bereits gestern Abend wurde in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg das Führungs- und Lagezentrum eingerichtet. Seit heute Morgen ist die Technische Einsatzleitung (TEL) Trier-Saarburg im Einsatz.


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