Seitenlogo
mjo

Auch der Landrat ist schon geimpft

Der Landrat des Vulkaneifelkreises wurde als Mitglied der Leitungs- und Koordinierungsgruppe im Landesimpfzentrum Vulkaneifel geimpft.
Die Dauner Apothekerin Sophie Scheppe zieht im Hillesheimer Impfzentrum eine Spritze mit dem Impfstoff gegen das Corona-Virus auf. Archivfoto: Woltmann

Die Dauner Apothekerin Sophie Scheppe zieht im Hillesheimer Impfzentrum eine Spritze mit dem Impfstoff gegen das Corona-Virus auf. Archivfoto: Woltmann

Immer wieder gab es in den vergangenen Wochen Berichte über Politiker und Amtsträger, die geimpft worden waren, obwohl sie nicht der Personengruppe der Impfberechtigten angehörten. Meist wurde dies damit begründet, dass am Ende des Tages Impfstoff spontan übrig gewesen sei, für den auf die Schnelle niemand Impfberechtigtes gefunden werden konnte. Durch die Impfung sei er vor dem Verfall gerettet worden. Vergangene Woche war der Trierer Ordnungsdezernent Thomas Schmitt (CDU) aus diesem Grund zurückgetreten. Nun hatte auch der Landrat des Vulkaneifelkreises Heinz-Peter Thiel (parteilos) auf eine Medienanfrage hin erklärt, dass er bereits geimpft sei. Die Bevölkerung reagiert auf solche Nachrichten sensibel - vor allem vor dem Hintergrund knapper Impfstoffmengen. Thiel hält die zahlreichen Anfragen zu seiner Person für berechtigt. In einem Statement begründet er seine Impfung damit, Mitglied der Leitungs- und Koordinierungsgruppe im Landesimpfzentrum Vulkaneifel sowie in der Koordinierung der beiden Corona-Ambulanzen in Daun und Hillesheim zu sein. "Der Aufbau und der Betrieb des Impfzentrums wird von Landrat Heinz-Peter Thiel geleitet und die komplette Arbeit wird hier aus einem kleinen Team von wenigen Personen gestemmt", erklärt Verena Bernardy, Pressesprecherin des Vulkaneifelkreises. Zu Abstimmungsgesprächen mit den Beteiligten sei der Landrat mehrfach in der Woche im Impfzentrum - auch während des laufenden Impfbetriebs. Thiel beruft sich auf Coronavirus-Impfverordnung. Sie besagt, dass auch Personen einen Anspruch auf eine Impfung haben, die in den Bereichen medizinischer Einrichtungen - wie zum Beispiel Impfzentren - tätig sind, in denen eine sehr hohe Ansteckungsgefahr ("Expositionsrisiko") besteht. Er sie durch die Verordnung "wie alle anderen dort aktiv operativ Wirkenden" dazu angehalten, sich impfen zu lassen, sagt Thiel: " Das gilt vom Service über Security bis zur Leitung für alle, die in den Corona-Ambulanzen und im Impfzentrum tätig sind." Verena Bernardy erläutert: "In Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium sind Personen, die in Impfzentren tätig sind, zu impfen." Eine Impfpflicht gebe es allerdings nicht. Der Landkreis Vulkaneifel wolle aber kein weiteres Risiko eingehen und habe sich deshalb hier selbst eine Impfpflicht auferlegt. Thiel weist darauf hin, dass er als Landrat in dieser Sache nicht politisch aktiv sei, sondern als "aktiv initiierender und operativ wirkender Krisenmanager". Die öffentliche Diskussion über die Impfreihenfolge dürfe nicht "Ämter und Personen anprangern", sondern müsse "Funktionen betrachten".


Meistgelesen