Ingesamt kämpft die Mineralwasserbranche mit Umsatzrückgängen. Der Gerolsteiner Brunnen konnte seine Marktposition im abgelaufenen Geschäftsjahr allerdings stärken.
Gerolstein. Das Unternehmen begründet die Entwicklung mit innovativen Produktkonzepten in den Bereichen Mineralwasser und Erfrischungsgetränke. »Wir sind als Marktführer und mit unserer starken Marke in der Lage, Impulse zu setzen und die Chancen zu nutzen, um die Kategorie Mineralwasser weiter voranzutreiben. Auch wenn der Mineralwassermarkt insgesamt rückläufig ist und alle Akteure vor Herausforderungen stellt, werden wir das Naturprodukt Mineralwasser stärken«, sagt Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung. Gerolsteiner profitiere von der Stärke der Marke, der nationalen Vermarktung und davon, dass das Mineralwasser in einem breiten Spektrum an Varianten und Gebinden angeboten werde. So ist Gerolsteiner im Bereich Mineralwasser beim Umsatz um 2,3 Prozent gewachsen (Branche gesamt: minus 3,7 Prozent). Das Unternehmen hat seine Position als Marktführer mit 10,2 Prozent ausgebaut (2020: 9,6 Prozent). Im Bereich Erfrischungsgetränke, der neben dem Mineralwasser in den kommenden Jahren zu einem zweiten Standbein ausgebaut werden soll, habe eine ganze Reihe von Produkteinführungen wie die »Leichte Limo« und die »Leichte Schorle« bereits für Impulse gesorgt, heißt es seitens des Unternehmens. »Wir sind insgesamt wirklich gut durch ein Jahr gekommen, das nicht nur von der Pandemie geprägt war, sondern auch von der Flutkatastrophe in unserer Region, die vorübergehend Auswirkungen auf unsere Lieferfähigkeit hatte«, so Annega.
Corona beeinflusst Gastronomiegeschäft
Insbesondere wegen der Auswirkungen der Pandemie auf das Gastronomiegeschäft und den »Out-of-Home-Markt« steht am Ende des Geschäftsjahres 2021 ein gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent gesunkener Nettoumsatz von 285,6 Millionen Euro (2020: 291,9 Mllionen Euro). Der Gesamtabsatz lag 2021 bei 7,5 Millionen Hektolitern (2020: 7,6 Millionen Hektoliter). Aufgrund des Drucks in der Mineralwasser-Sparte arbeitet Gerolsteiner weiterhin an neuen Produkten und Gebinden, um die Zielgruppen zu erweitern. Neu eingeführt wurden 2021 »Gerolsteiner Feinperlig« und »Ursprung«. Deutlich erweitert wird das Sortiment an Erfrischungsgetränken. Es wird künftig in vier voneinander abgehobene Bereiche unterteilt: Aromatisiertes Wasser, Schorle, Limonade und ab April erstmals Tee in vorerst zwei Variationen. Für den Außer-Haus-Markt führt Gerolsteiner ab März zunächst drei Schorlen und Limonaden in der 0,33-Liter-Longneck-Glasflasche ein und baut diesen Bereich unter anderem mit dem Mineralwasser »Ursprung« weiter aus. Dieser Flaschentyp soll zu einer Plattform für neue Produktkonzepte werden, die laut Unternehmen perspektivisch auch im Einzelhandel eingeführt werden können. Im zweiten Halbjahr folgen weitere Neuprodukte für den Einzelhandel.
Fundament aller Aktivitäten bilde die ganzheitliche und langfristige Nachhaltigkeitsstrategie, so das Unternehmen, das sich laut eigener Aussage als erster Mineralbrunnen zum 1,5-Grad-Ziel der internationalen Klimaschutzpolitik bekannt hat. Insbesondere bei der Verringerung klimarelevanter Emissionen am eigenen Standort habe man deutliche Fortschritte erzielt und sei auf dem Weg, den 1,5-Grad-Pfad zu erreichen. »Im Fokus werden in diesem Jahr daher vor allem unsere Ambitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette stehen«, so Annega. Dazu agiere Gerolsteiner Hand in Hand mit Partnern und Lieferanten und habe dafür unter anderem einen Lieferantendialog ins Leben gerufen. Mit einer Roadmap sollen 2022 konkrete Ziele und Ansätze zur Reduktion in diesem Bereich festgelegt werden.