Auch Pfadfinder können Karneval
Zahlreiche Tanzspiele hatten die Sohrener vorbereitet, ein eigenes DJ- und Lichtteam zur Verfügung und für die Verköstigung Sorge getragen. So konnten die Kinder fröhlich durch die Räume tanzen, toben und spielen. Vom gesamten Programm war eines der Highlights die Luftballonfiguren, die Tatjana Weber produzierte. Die erwachsenen Betreuer schauten ihr interessiert über die Schulter, um ein wenig die Technik zu erlernen. Den Kindern wurde im Vorfeld schon einiges über Fastnacht vermittelt. Fastnacht ist kein kirchliches Fest. Die christliche Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern war aber der Grund für die ausgiebigen Feiern. Bevor die Menschen auf Fleisch und Wein verzichten sollten, wollten sie noch einmal so richtig Spaß haben. Im Mittelalter feierten die Menschen nach dem Dreikönigstag Narrenfeste. Der Narr stellte die Dummheit und das Böse dar. Der Beginn der Fastnachtszeit geht auch auf das alte Bohnenfest zurück. Am Abend vor dem Dreikönigsfest aßen die Menschen den so genannten Königskuchen. Wer eine Bohne darin fand, wurde zum Bohnenkönig gekrönt und musste einen Maskenball ausrichten. Früher regierte ein Karnevalskönig ein Reich voller Narren, in dem Gott verleugnet wurde. Die Kirche duldete diese Narretei. Karnevalsfeste wurden sogar von manchem Papst, wie Papst Sixtus IV., mit Geld unterstützt und alle die mitmachten gesegnet. Außerdem wurde in den Kirchen und Klöstern ebenfalls kräftig gefeiert. Am Aschermittwoch musste aber alles vorbei sein. Die Fastenzeit wurde streng eingehalten. Den Kindern wurde bei den Geschichten rund um Fastnacht rasch klar, dass diese klare Trennung in eine Zeit des Feierns und des Maßhaltens heute nicht mehr so zutrifft. Im Laufe ihres Pfadfinderlebens lernen die Kinder und Jugendlichen auch viel über die Geschichte des Verbandes und über den Einsatz für andere Menschen in der Gesellschaft. In der Region Rhein-Hunsrück-Nahe sind sieben Pfadfinder-Stämme der DPSG aktiv: Rheinböllen, Sohren, Waldalgesheim, Windesheim, Kirn-Sulzbach, Bad Kreuznach und Bingerbrück.