

Stapelweise Unterschriften haben sie bereits gesammelt, die rund 130 Beschäftigten der Kitas in Argenthal, Kastellaun, Kümbdchen, Kirchberg, Simmern und auf dem Schmiedel. Unterschriften von mehr als 2 500 Menschen, die sich für den Erhalt der letzten sechs Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft im Kreis ausgesprochen haben. Dass der Verbund evangelischer Kindertagesstätten im Kirchenkreis Simmern-Trarbach (kurz: VEKiST) um seine Existenz fürchten muss, liegt an der Entscheidung des Kreisausschusses, zusätzliche Zuwendungen für die Erweiterung des Betreuungsangebotes der Kitas in Argenthal, Kastellaun und am Schmiedelpark zu streichen. Entgegen der ausdrücklichen Empfehlung des fachlich zuständigen Kreisjugendhilfeausschusses. Zum Start des nächsten Kindergartenjahres im September fehlen dem VEKiST damit 120 000 Euro. Eine Finanzierungslücke, die der Verbund aus eigener Kraft nicht schließen kann, wie Hans-Joachim Hermes und Andreas Eck, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer des VEKiST ein einem Brief an die Eltern der rund 600 betroffenen Kinder betonen. Kreis, Kommunen und Kirche verhandeln nun, wie die Lücke im Verbund-Budget gefüllt werden kann - mit derzeit ungewissem Ausgang. Klar ist: Sollte sich das Loch nicht stopfen lassen, müsste sich der VEKiST schlimmstenfalls von der Trägerschaft seiner Einrichtung verabschieden und an die Kommunen übergeben. Ein Szenario, das für Unmut bei den Beschäftigten sorgt. Sie fürchten um die Trägervielfalt, die Betreuungsqualität - und nicht zuletzt um ihre eigene Zukunft: »Die Kolleginnen und Kollegen wissen nicht, ob und wenn ja zu welchen Bedingungen sie in einem solchen Fall weiterbeschäftigt würden«, sagt Stefan Herberts, Leiter der Kita am Schmiedelpark. Zumal sich viele Beschäftige auch ganz bewusst für einen kirchlichen Arbeitgeber entschieden hätten. Herberts hat - ebenso wie die Leiter der anderen betroffenen Kitas - kein Verständnis für die Entscheidung des Kreisausschusses: »Die Erweiterung des Betreuungsangebotes geschah auf Drängen des Kreises und der Kommunen«, betont Herberts. »Ohne die zusätzliche Zuwendung hätte sich der VEKiST gar nicht erst darauf eingelassen.« Gemeinsam mit den bislang 2 500 Unterstützern der Unterschriftenaktion fordern die Einrichtungsleiter deshalb alle beteiligten Entscheidungsträger, also Kirche, Kreis und Kommunen, dazu auf, eine Lösung zu finden, die den Erhalt der evangelischen Kitas sichert - und hoffen dabei auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung aus der Bevölkerung.




