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Die körperliche Fitness im Alter steigern

Körperliche Fitness im Alter steigert nicht nur die Mobilität und das Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch positiv auf die Lebenserwartung aus. Doch wie kann ein Ausdauer- und Krafttraining im Alter für die Generation 60 plus aussehen? Wir sprachen mit Andreas Kosuch (Foto), Buchautor, Trainer und Ernährungscoach aus Bad Kreuznach, über Grundlagen für ein Fitnesstraining im Alter.

Herr Kosuch, warum ist es wichtig, auch im fortgeschrittenen Alter mit Sport an seiner Fitness zu arbeiten? Nun, im fortgeschrittenen Alter an seiner Fitness und damit an seiner Gesundheit zuarbeiten, ist nicht nur auch, sondern besonders wichtig. Im natürlichen Alterungsprozess verliert der Mensch seine Muskelkraft und damit den entscheidenden Gesundheitsmotor für seine Vitalität. Japanische Studien mit über 90-jährigem haben belegt, dass man diese wieder herstellen und der Wachstumsreiz ohne Altersbeschränkung genutzt werden kann. Dies gilt auch für Ausdauer und Beweglichkeit. Unsere eigenen internen Studien belegen dies seit 10 Jahren mit über 3000 Probanden. "Wer auch im hohen Alter fit bleiben möchte, sollte besonders seine Ausdauer trainieren", rät Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. Wie könnte ein auf das Alter abgestimmtes Ausdauertraining aussehen? Viele ältere Menschen leiden unter den typischen Zivilisationserkrankungen wie Arthrose, rheumatischen Schmerzen, Bandscheibenvorfall oder anderen Gelenkbeschwerden welche ein Ausdauertraining gar nicht zulassen. Hier empfehle ich die Intervention durch gezieltes gelenkaufbauendes Krafttraining mit der richtigen Dosierung und Betreuung. Danach erst ist in vielen Fällen ein vitalisierendes Ausdauertraining wieder möglich. Ausdauertraining bedeutet aber nicht planloses Joggen, Radfahren oder NordicWalking, sondern einen abgestimmten, aufbauenden und betreuten Trainingsplan, der gesund und sicher zum Erfolg führt. Mit dem Alter lässt auch die Muskelkraft nach. Dann ist auch ein Einstieg ins Krafttraining sinnvoll, denn Kraftübungen schützen zum Beispiel vor Stürzen. Welche Kraftübungen empfehlen Sie älteren Bürgern? Wie bereits erwähnt, ist es oft sinnvoll, das Krafttraining, also den planvollen Muskelaufbau dem Ausdauertraining vorne an zu stellen. Mit nur wenigen Grundübungen kann hier die gesamte Muskulatur schnell und leicht trainiert werden. In modernen elektronisch überwachten und geregelten Kraftzirkelsysthemen kann eine hervorragende Betreuung sichergestellt werden. Ein älterer Körper bringt nicht mehr die Leistung eines 20-Jährigen und kann auch schnell überfordert sein. Was gibt es besonders zu beachten, wenn man im Alter mit Ausdauer- und Krafttraining beginnt? Als Forschungspartner des IIT an der Universität Bielefeld und Personal-Trainingscoach starte ich grundsätzlich mit einer ausführlichen Anamnese, in der die persönliche aktuelle Leistungsfähigkeit, das Beschwerdebild, Medikamentationen und Einschränkungen ermittelt werden, um das Training individuell zu beginnen. Somit ist eine Überforderung des Trainierenden ausgeschlossen und der Trainingserfolg sichergestellt.


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