Robert Syska

Dramatischer Rettungseinsatz: Zwei Kinder von Hausdach gerettet

Kirn. Ein Einsatz, der Feuerwehrleuten, Polizisten und Notärzten bereits bei der Alarmierung den Atem stocken ließ: „Zwei Kleinkinder mit Kuscheltier auf dem Dach eines Wohnhauses“, lautete die Meldung, die am Samstagmittag gegen 16.20 Uhr in der Leitstelle einging.

von unserem Mitarbeiter Sebastian Schmitt


Die Kirner Feuerwehr befand sich gerade im Gerätehaus, um gemeinsam mit weiteren Wehren zu einer großangelegten Waldbrandübung auszurücken, als der Notruf hereinkam. Sofort wurde alles stehen und liegen gelassen. Unter der Führung von Wehrleiter Markus Späth eilten 25 Einsatzkräfte in die Straße „An Trübenbach“.

„Als wir ankamen, saßen in rund 14 Metern Höhe zwei Kinder ungesichert und ohne jede Begleitung auf den Dachziegeln“, schilderte Späth später. Sekunden entschieden: Der Wehrleiter schnappte sich ein Sicherungsseil, stürmte gemeinsam mit einer Beamtin der Polizeiinspektion Kirn auf den Speicher und öffnete zwei gegenüberliegende Dachfenster. In einer improvisierten Aktion warf Späth das Seil wie ein Lasso fünf Meter weit durch das andere Fenster, sodass die beiden Retter zumindest eine erste Absicherung über das Dach herstellen konnten. Gleichzeitig sprachen sie beruhigend auf die verängstigten Kinder ein und forderten sie auf, ruhig sitzen zu bleiben.

Parallel wurde unten die Drehleiter in Stellung gebracht. Über ein weiteres Dachfenster gelangte der Vater auf das Dach. Gemeinsam gelang schließlich die Rettung: Der vierjährige Junge und seine sechsjährige Schwester konnten nacheinander von Markus Späth ergriffen und sicher ins Gebäude gezogen werden. „So etwas vergisst man als Feuerwehrmann sein Leben lang nicht“, beschrieb der Wehrleiter diesen bewegenden Moment. Nach etwa 20 Minuten höchster Anspannung war die Gefahr gebannt. Die Erleichterung bei allen Beteiligten war riesig. Die beiden Kinder blieben unverletzt und erhielten von der liebevollen Polizistin nicht nur eine kindgerechte Belehrung, sondern durften zum Abschluss auch noch in den Streifenwagen steigen – ein versöhnliches Ende eines dramatischen Einsatzes.


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