

von unserem Mitarbeiter Sebastian Schmitt
Vergangene Woche war zunächst nur ein Kran im Einsatz, seit Montag arbeiten zwei Schwergewichte im Tandem – unter den Blicken vieler Schaulustiger.
Die Brauerei rüstet für die nächsten Jahrzehnte. „Wir investieren in diesem Jahr einen hohen sechsstelligen Eurobetrag in Zukunft und Infrastruktur“, sagt Geschäftsführer Sven Schirmer. Die Dachdecker öffneten dafür das komplette Hallendach und verschlossen es nach den Hebevorgängen wieder dicht. Die ausgebauten Gärtanks haben mehr als 45 Jahre Dienst getan. „Die neuen Edelstahltanks sind genauso groß – bis auf den Millimeter. So können wir 1:1 tauschen und müssen Fundamente und Leitungen nicht neu bauen“, erklärt Schirmer. „Neubau im alten Format – das spart Zeit, vermeidet Risiken und hält den Betrieb am Laufen.“
Auch beim Gewicht zeigt sich der Fortschritt: Die alten Behälter brachten rund 16 Tonnen auf die Waage, die neuen liegen jeweils unter zehn Tonnen. Antransportiert wurden sie in zwei Nachtfahrten aus dem Raum Regensburg (437 Kilometer). Auf dem Hof werden die Alt-Tanks zerkleinert und entsorgt. „Die neuen Edelstahltanks werden die nächste Generation überleben – praktisch unzerstörbar“, so Schirmer.
Für Aufsehen sorgen ein „300-Tonnen“-Kran und ein 130-Tonnen-Kran mit 70-Meter-Ausleger. Zuvor stand bereits ein 66-Meter-Autokran über den Backsteinschornsteinen. Drei der neuen Behälter messen 4,10 Meter im Durchmesser bei rund 12 Metern Länge und etwa 7,9 Tonnen Gewicht; zwei weitere sind 4,10 Meter im Durchmesser, acht Meter lang und wiegen rund 5,5 Tonnen. Eingehoben wird im Tandemhub, millimetergenau dirigiert.
Braumeister Thorsten Beck schmunzelt: „Die großen Tanks fassen 1.000 Hektoliter – das sind umgerechnet etwa 15.015 Kisten ‚Stubbi‘ à 20×0,33 Liter.“ Bis Ende Oktober sollen die neuen Gärtanks in Betrieb gehen. Bis dahin werden Edelstahl-Rohrleitungen für Produktwege und Kühlung montiert. „Die Hefe braucht exakte Temperaturen. Nur dann gärt das Bier sauber – kein Kopfschmerzbier“, erklärt Beck. Die Kirner tragen das Qualitätssiegel „Slow Brewing“: langes, schonendes Reifen und Gären. Mit den neuen Gärtanks können die Brauer nun auch Weizenwürze vergären – bislang geschah das in Lagertanks.
Auch für Fans gibt es Neuigkeiten: Am 24. und 25. Oktober steigt auf dem Brauereihof das neue Kirner Oktoberfest. Die Brauerei stellt die Location; Veranstalter sind Kerb-Festwirt Thomas Kreis und Andy Heck (NGS).




