

Sarah Huff von der Caritas-Fachstelle für Aufsuchende Arbeit hatte die örtlichen Aktivitäten angestoßen. Huff, die im vergangenen Jahr 217 Klienten, davon 136 Opiat-Abhängige, begleitet hat, weiß, dass Sucht oft im Verborgenen bleibt: "Viele Menschen scheuen vor dem Thema zurück", erklärt die Sozialpädagogin. Die Ausstellung in der Innenstadt sollte zur gedanklichen Auseinandersetzung mit Sucht und Drogentod ermutigen. Der Titel der Ausstellung beschreibt das erklärte Ziel: "Nähe statt Distanz - Der Mensch im Mittelpunkt". Man hatte Erfahrungsberichte von Konsumenten wie auch von Angehörigen gesammelt und im "NaheRaum - Kirche anders" der City-Pastoral Bad Kreuznach ausgestellt. Die Reaktionen der Besucher reichten von Betroffenheit bis zu positiver Rückmeldung, oftmals geprägt von eigenen Erfahrungen im näheren sozialen Umfeld. Die Gedenkfeier für die Verstorbenen fand am nächsten Tag im Innenhof des Zentrums Sankt Hildegard statt. Pastor Andy Kopp von der evangelischen Freikirche Brothaus erinnerte an die Toten und machte zugleich den Lebenden Mut: Veränderung sei jederzeit möglich. Abschließend ließ man Luftballons mit Segenswünschen für die Verstorbenen steigen. Deutlich wurde, wie viele der Teilnehmer bereits einen Menschen durch dessen Suchterkrankung verloren haben. Für Sarah Huff unterstreicht das Engagement am Drogentoten-Gedenktag, wofür die von Land, Kreis und Stadt geförderte Fachstelle für Aufsuchende Arbeit steht: Sie will Stigmatisierung und Ausgrenzung entgegenwirken. Damit dies gelingen kann, nimmt sie in der täglichen Beratungsarbeit den Kontakt mit jenen Betroffenen auf, die von sich aus den Weg in die Beratung vielleicht nicht finden würden. Zudem sensibilisiert sie die Öffentlichkeit und versucht, Ängste zu nehmen. Im Kern gehe es darum, den Menschen mit seinen Sorgen und Anliegen ernst zu nehmen und nicht bloß seine Sucht, wie Huff erklärt. Nähere Info über Telefon 06 71 / 8 38 28 23 oder E-Mail S.Huff@caritas-rhn.de. www.caritas-rhn.de