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Pilger gehen 170 Kilometer auf Spuren des Heiligen Martins

170 Kilometer zu Fuß von Bingen über Bad Kreuznach bis nach Trier. 14 Männer und Frauen haben sich vom 20. bis 28. August auf die Spuren des Heiligen Martins begeben. Sie nahmen teil an Wanderexerzitien der Diözesanstelle „Geistlich Leben“ im Bistum Trier und des Dekanats Bad Kreuznach.

Die Tage standen unter dem Motto: „Solidarisch unterwegs“. Dabei folgten die Pilgerinnen und Pilger nicht nur dem neuen europäischen Martinusweg, sondern sie besuchten auch Stätten, die beispielhaft für die gelebte Solidarität des Heiligen Martin von Tour stehen sollten – und wie diese auf heute übertragen werden könne. „Es war sehr beeindruckend“, sagt Michael Michels aus Betteldorf in der Eifel. Besonders geprägt habe ihn der Besuch in der Wohnungslosenhilfe Eremitage in Bretzenheim. Scheitern im Leben sei etwas, das jede und jeden treffen könne. Die Eremitage sei „ein Ort, der zeitweise Heimat ist“. Auch der Besuch im Konzentrationslager Hinzert war eine prägende Erfahrung. Hier werde die unmenschliche Geschichte des Nationalsozialismus aufgezeigt, die nicht vergessen werden darf. Weiter beschäftigten sich die Teilnehmenden auf ihrem Pilgerweg mit Themen wie Arbeitslosigkeit, Bewahrung der Schöpfung, Gesundheit, Umgang mit Leid und Tod sowie Wasser als Quelle des Lebens. Zudem hätten die Teilnehmer sehr viel über den Heiligen Martin erfahren. Denn er sei viel mehr gewesen, als die Person, die einem durch Martinsumzüge und Mantelteilung bekannt war, erklärt Michels. Der vor 1 700 Jahren in Ungarn geborene Martin sei „ein großer Europäer“ gewesen, der viel herumreiste – unter anderem auch mehrmals in Trier war – und „Symbol der europäischen Einheit“ sei, erklärt Michels. „Und die Solidarität, die Martin gelebt hat, ist mir deutlich bewusst geworden“, sagt Kerstin Trierweiler. Die Teilnehmenden hätten aber nicht nur viel über Martin gelernt, sondern auch über sich selbst. „Ich habe mir neu bewusst gemacht, welche Dinge ich im Leben wirklich brauche“, sagt Steffi Verkoyen.


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