Kai Brückner

Sieben Stolpersteine: Verlegung in Hargesheim geplant

In Hargesheim soll in Kürze mit der Verlegung von so genannten "Stolpersteinen" an jüdische Bürger erinnert werden, die von Nazis verschleppt und ermordet wurden.
Mit so genannten "Stolpersteinen" wird an jüdische Bürger erinnert, die von Nazis verschleppt und ermordet wurden.

Mit so genannten "Stolpersteinen" wird an jüdische Bürger erinnert, die von Nazis verschleppt und ermordet wurden.

Bild: Kadir Celep

Hargesheim. Die FWG Hargesheim plant die Verlegung der Steine in Zusammenarbeit mit Rudolf Schwan, der die jüdische Geschichte von Hargesheim erforscht hat. Bei dem Projekt von der Gemeinde genehmigten Projekt sollen insgesamt sieben Stolpersteine aus Messing verlegt werden. Der Termin ist für den Sonntag, 6. Februar, gegen 10.15 Uhr in der Lindenstraße 11 eingeplant. Die Stolpersteine sind ein Gedenkprojekt des Künstlers Gunter Demnig. Dabei handelt es sich um eine kleine quadratische Messingtafel mit dem Namen und den Lebensdaten einer von den Nazis ermordeten Person. Diese wird in den Boden vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz dieser Person eingelassen.
Thomas Baumdicker, der das Projekt der FWG maßgeblich leitet, bittet um Unterstützung. »Es sollte niemals vergessen werden, dass hier verdiente und voll in die Gemeinschaft integrierte Bürger aus fanatischen, rassistischen Gründen wahllos ergriffen, ihre Identität zerstört und am Ende ihr Leben ausgelöscht wurde.«

Spenden für das Stolpersteine-Projekt willkommen

Die FWG Hargesheim ruft deshalb dazu auf, das Hargesheimer Stolperstein-Projekt mit Spenden zu unterstützen. Die FWG bittet um Einzahlung auf das Konto FWG Hargesheim, Stichwort: Stolpersteine IBAN: DE44 5605 0180 0000 0574 30 bei der Sparkasse Bad Kreuznach. Dabei kann auch schon 1€ wichtig sein. Für Spenden ab 30 Euro wird eine Spendenquittung ausgestellt. Dazu Name und Adresse bei der Überweisung angeben.
In Hargesheim wohnten 1933 drei jüdische Familien mit den Namen Rauner, Marx und Kahn. Die Adressen waren Lindenstraße, damals Hauptstraße, Raiffeisenstraße und Zum Hinkelstein, damals Neugasse. Den meisten Kindern der drei Familien gelang rechtzeitig die Flucht nach Palästina oder in die USA. Sieben Ältere dagegen wurden in den Konzentrationslagern Auschwitz, und Theresienstadt zwischen 1941 und 1943 ermordet. Zuvor wurden in der Reichspogromnacht ihre Wohnungen demoliert. Einer der Deportierten war Arthur Rauner, bis 1933 Vorsitzender des Turn- und Sportvereins Hargesheim. An ihn erinnert die Arthur-Rauner-Straße. Doch auch der anderen NS-Opfer soll nun gedacht werden. Es handelt sich um Arthur, Augusta und Theresia Rauner, Adolph und Emma Marx sowie um Hermann und Pauline Kahn.


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