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Spieleerfinder entwickelt Spielesammlung für Flüchtlinge
In den vergangenen Monaten sind Tausende von Menschen aus ihren Heimatländern geflohen und haben in Deutschland Schutz gesucht. »Natürlich steht die Sicherung der Grundbedürfnisse an erster Stelle, aber Menschen in Notsituationen brauchen nicht nur eine Basisversorgung« - weiß Spieleerfinder Steffen Mühlhäuser aus Krastel und machte sich kurzerhand an die Arbeit, um ein Spiel für Flüchtlinge zu entwickeln.
»Soziale und kulturelle Aktivitäten gehören ebenso zum Menschsein wie Nahrung und ein Dach über dem Kopf«, berichtet Mühlhäuser. »Die Reaktion auf Spielespenden und Spielaktionen, die wir in Flüchtlingsunterkünften durchgeführt haben, hat uns gezeigt, wie groß das Bedürfnis nach Momenten der Abwechslung und Freude ist«, so der Spieleerfinder weiter. Eines der akuten Probleme in den Unterkünften sei der Leerlauf - die meiste Zeit des Tages verbringen die Menschen dort mit Warten. Und als Experte weiß Steffen Mühlhäuser: Kaum etwas kann Wartezeiten besser verkürzen als ein Spiel. »Das gemeinsame Spiel ist eine der ältesten kulturellen Handlungen der Menschheit. Gerade im Mittelmeerraum gehören Brettspiele wie Backgammon und Domino bis heute zum täglichen Zeitvertreib. Spiele bringen Menschen der unterschiedlichsten Kulturkreise und Nationen an einen Tisch und können uns erkennen lassen, dass wir einander oft gar nicht so fremd sind, wie wir denken«, erzählt er.
Und genau hier möchte der kleine Hunsrücker Spieleverlag ansetzen und eine ambitionierte Idee umsetzen: Ein Spiel für Flüchtlinge. »FIVE!« soll es heißen. »In einer handlichen Spieleschachtel haben wir eine Sammlung aus fünf verschiedenen Spielen vereint. Mit einem Satz aus zweifarbigen Spielsteinen lassen sich sowohl Kinder- als auch Erwachsenenspiele spielen«, so Mühlhäuser über das Spielekonzept, »Der Schachtel soll ein Regelbuch mit Übersetzungen in die wichtigsten Sprachen beiliegen, die in den Unterkünften gesprochen werden. ‚FIVE!‘ soll in hohen Auflagen produziert und bundesweit kostenlos in Flüchtlingsunterkünften, Begegnungszentren und anderen Einrichtungen verteilt werden.«
Sponsoren und Helfer werden gesucht
Die Planung ist praktisch abgeschlossen. Was jetzt noch fehlt, sind Unterstützer und Helfer, die die Umsetzung des Projekts in die Tat möglich machen. »Wir haben Hersteller an unserer Seite, die in der Lage sind, kurzfristig große Stückzahlen zu produzieren. Mit dem Bund Deutscher PfadfinderInnen (BDP) konnten wir einen Partner gewinnen, der mit seiner Erfahrung das Projekt kompetent begleiten wird. Dennoch sind wir auf Hilfe angewiesen, um ein Non Profit Projekt in dieser Größenordnung zu realisieren«, so Mühlhäuser.Gebraucht werden in erster Linie Sponsoren und allgemeine finanzielle Unterstützung. Über ein Spendenkonto soll Geld für eine erste Auflage von 5 000 Spielen gesammelt werden. Derzeit sind bereits knapp 30 Prozent der benötigten Gelder zusammengekommen. Der Verlag sucht zudem ehrenamtliche Übersetzer, die die Regeltexte in Arabisch, Dari und Urdu übertragen.
Auch die anstehenden logistischen Aufgaben stellen den Verlag vor eine Herausforderung, weshalb Personen gesucht werden, die dem Unternehmen in Sachen Medien- und Öffentlichkeitarbeit, Fundraising und Verbreitung des Projekts über soziale Netzwerke unter die Arme greifen können. Und nicht zu vergessen: Sobald die Spiele fertig sind, werden Einzelpersonen und Initiativen gebraucht, die die Spiele in Flüchtlingsunterkünften bekanntmachen und verteilen. Weitere Informationen gibt es über www.steffen-spiele.de, wer das Projekt mit einer Spende unterstützen möchte, findet alle Informationen mit direkter Spendenmöglichkeit auf der Internetseite: www.betterplace.org/de/projects/36373-give-me-five
Foto: Steffen Mühlhäuser mit dem Spiel »FIVE!«