Status Quo beim Busverkehr: "Zum Teil zufriedenstellend"
von unserem Mitarbeiter Dieter Stöck
Wie es aktuell um die KRN im Allgemeinen und die Umsetzung der neusten Fahrplananpassungen im Besonderen steht, dazu nahm in der vergangenen Woche KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann gemeinsam mit der Aufsichtsratsvorsitzenden der KRN, Landrätin Bettina Dickes, Stellung.
"Es ist noch nicht sehr gut, aber zum Teil zufriedenstellend", lautet die Kernaussage des Geschäftsführers mit Blick auf die zu verzeichnenden Fahrtausfälle im KRN-Busverkehr. Landrätin Bettina Dickes schließt sich dieser Auffassung an und verweist auf die extrem kurze Vorlaufzeit, die zur Verfügung gestanden habe, um den öffentlichen Busverkehr in der Region komplett neu aufzustellen. "Natürlich", so die KRN-Aufsichtsratsvorsitzende, "hätten wir alles anders machen können, aber wir wollten schnell starten, das hatte auch finanzielle Hintergründe. Je länger die mehrere Millionen teure Notvergabe lief, desto teurer wurde es. Und wenn wir alle Busse gehabt hätten, wäre es besser gelaufen."
Mit ihrem Busverkehr an den Start ging die neue kommunale Verkehrsgesellschaft am 17. Oktober 2022 - im Fokus standen zunächst viele Fahrausfälle speziell in der Zeit November und Anfang Dezember, für die sich Hiltmann ausdrücklich entschuldigt. Der Geschäftsführer kann nun aber untermauern, dass sich seit Mitte Dezember die Ausfälle deutlich reduziert haben. Die KRN verantworte werktags rund 3.500 Fahrten, davon 900 Schulfahrten. Die hohe Ausfallquote im November und Dezember (6,5 und 3,5 Prozent) "ist im Schnitt im Januar unter 1,5 Prozent gesunken - mit weiter abnehmender Tendenz", so Hiltmann, der als Hauptursachen für die Fahrausfälle Personalmangel und fehlende Busse ins Feld führt. "Bestellte Fahrzeuge waren nicht rechtzeitig da. Mietfahrzeuge sollte die Lücke stopfen. Doch die waren nicht mit dem nötigen Bordwächter ausgestattet, so dass die Verkehrssteuerung in der KRN-Hauptstelle sie nicht in Echtzeit im System hatten", erläuterte Hiltmann. In den vergangenen drei Monaten sei es gelungen, neue Kollegen zu begrüßen. Pro Monat habe man zehn bis zwölf Neueinstellungen verzeichnet. "Für Februar wurden 228 der 230 Planstellen besetzt, im März wird das Soll erfüllt sein", so der Geschäftsführer. Nun habe die Fahrplanstabilität höchste Priorität. "Ziel ist es, unter der Zahl von 50 Fahrtausfällen am Tag zu bleiben - bei null Ausfällen im Schulbusbereich."
Ein wichtiger Tag für den KRN ist der 22. Februar: Der Fahrplan wird in wesentlichen Teilen verändert, der Samstagsfahrplan wird optimiert, weitere Fahrgastwünsche werden umgesetzt und zusätzliche Angebote im Schulverkehr kommen hinzu. Der KRN-Busverkehr könnte also künftig deutlich runder laufen als bisher.
Schluss mit der Zettelwirtschaft
- Kritikpunkt Fahrplanmontierung: Mit der "Zettelwirtschaft" an den Haltestellen ist bald Schluss: Mitarbeiter der Kreisverwaltung rüsten die Haltestellen demnächst mit wetterfesten Plänen aus.
- Kritikpunkt Rollstuhlrampen: Alle Busse, die für die KRN unterwegs sind, werden gemäß dem ÖPNV-Gesetz ausgestattet, und dazu gehören auch Rollstuhlrampen. "Im Übergang können diese bei Mietfahrzeugen noch fehlen", so der KRN-Geschäftsführer.