

Welche Sportkleidung empfiehlt sich beim Laufen? Generell gilt: Baumwolle und der alte Nylontrainingsanzug sind out im Laufsport. Die modernen Textilien bestehen aus hochwertigen, atmungsaktiven Kunstfasern, die sehr leicht, geruchsneutral, gut waschbar und schnell trocknend sind. Man trägt sie eher körperbetont eng, damit ein guter Feuchtigkeitstransport ermöglicht wird, der den Körperschweiß von der inneren zu den äußeren Bekleidungsschichten transportiert. Es gilt das Zwiebelprinzip. Lieber mehrere dünne Bekleidungsschichten übereinander als ein dicker Fleecepullover. Ich empfehle in der jetzigen Übergangszeit eine Oberbekleidung aus dünner Laufunterwäsche, Kurz- oder Langarmshirt und einer Wind- und wasserabweisende Laufweste oder Laufjacke. Man ist dann richtig angezogen, wenn man zu Beginn des Trainings leicht fröstelt. Hitzestau auf jeden Fall vermeiden und für eine gute Belüftung, z.B. durch Reißverschlüsse, sorgen. Um den Hals geschlungene Handtücher, wie man es bei Joggern häufig in Fernsehserien sieht, sind totaler Quatsch. Dagegen können Handschuhe und eine Laufmütze den Körper vor Auskühlung schützen. Gibt es spezielles Zubehör für Läufer, das Sie empfehlen? Ich laufe jetzt seit ca. 30 Jahren und habe noch nie eine Pulsuhr benutzt und auch noch nie eine gebraucht. Der Markt wird derzeit überschwemmt mit technischen Hilfsmitteln wie Herzfrequenzmessgeräten und GPS-Uhren, die nicht nur die gelaufenen Kilometer messen, sondern auch Durchschnittsgeschwindigkeit, addierte Höhenmeter, Kalorienverbrauch und sonstige, mehr oder weniger nützliche Angaben liefern, und deren Daten man hinterher auf dem Computer auswerten kann. Letzteres, also die GPS-Uhren halte ich durchaus für sinnvoll und nützlich, da man recht zuverlässig seine gelaufenen Kilometer kontrollieren kann. Auch die gelaufene Geschwindigkeit ist, vor allem für Wettkampforientierte Läufer, von Bedeutung. Wenig sinnvoll ist die Nutzung eines Herzfrequenzmessgerätes ohne die Kenntnis seiner maximalen Herzfrequenz. Zwar gibt es mittlerweile Pulsuhren, die den empfohlenen Trainingspuls mittels der Herzfrequenzvariabilität selbständig errechnen können, eine Bestimmung des Maximalpulses durch einen Internisten oder Sportarzt würde ich aber vorziehen, da dieser exaktere Angaben über den richtigen Trainingspuls machen kann. Tipps wie: laufe mit Puls 120, dann bist du in der „Fettverbrennung“ sind purer Unsinn. Zum einen ist der Puls, bzw. die Herzfrequenz höchst individuell, zum anderen hat die Fettverbrennung mit dem oftmals gewünschten Fettabbau nichts zu tun. Sinnvolles Zubehör für Läufer sind für mich Blinklichter und Stirnlampe beim Laufen im Winter und am Abend sowie ein Trinkgurt bei Laufstrecken über 90 Minuten. Ansonsten sollte man das Laufen nicht mit technischen Hilfsmitteln überfrachten und verkomplizieren. Der Laufgenuss und das Naturerlebnis sollten im Vordergrund stehen. Das eingesparte Geld lieber in ein weiteres Paar Laufschuhe investieren.