„Ein großartiger Mensch, einer, der die Welt mit seiner Offenherzigkeit beschenkt hat, ist nicht mehr da.“ Dies sagte Trauerredner Guido Heddergott am heutigen Montag bei der Trauerfeier in der Friedhofskapelle in Bad Kreuznach für das Opfer des Terroranschlages am 12. Januar in Istanbul.
Allen, die ihn kannten, bleibt Eike Mildner als lebensfroher und reiselustiger Mensch, dem seine Familie sehr viel bedeutete, in Erinnerung. Der 73 Jahre alte Bad Kreuznach ist eines der Opfer des Terroranschlages in Instanbul, bei dem zehn Deutsche getötet wurden. Rund 100 Gäste - Familienangehörige, Freunde, Repräsentanten des Stadtrates und Bürger aus Bad Kreuznach - waren der Einladung der Stadt zur Trauerfeier gefolgt. Als Worte des Trostes gab Heddergott ein Sinnspruch von Eike Mildner mit auf den Weg: „Nicht das Trauern, nicht das Weinen stellt den Wert des Menschen dar. Sicherlich ist das entscheidend, was der Mensch für den Menschen war.“ Seine Ehefrau, Doris Mildner, wurde bei dem Anschlag schwer verletzt.
Tief empfundenes Beileid
Mildner arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Oberregierungsrat im rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr und danach als Immobilienmakler in Bad Kreuznach. Als Vertreter seines früheren Arbeitgebers war Ministerialdirigent Dr. Ralf Teepe aus Mainz unter den Trauergästen. „Mitten im Leben sind wir vom Tode umfangen. Auf brutale Weise hat uns der Terroranschlag in Istanbul mit dieser unmenschlichen Wahrheit hier in Bad Kreuznach konfrontiert.“ Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer sprach den Familienangehörigen im Namen der Bürgerinnen und Bürger von Bad Kreuznach ein „tief empfundenes Beileid“ aus.
"Unser Leid ist sehr groß. Bitte vergeben Sie uns"
„Sie waren unsere Gäste und wir haben Sie nicht beschützen können. Unser Leid ist sehr groß. Bitte vergeben Sie uns“, zeigte sich der türkische Generalkonsul Arif Eser Torun sehr bewegt. Die Türkei empfinde jeden einzelnen Gast als heilig, insbesondere die Gäste aus Deutschland seien sehr wichtig. Dieses Land habe Millionen von Türken und Familien als Gastarbeiter aufgenommen und ihnen eine neue Heimat geboten. Julia Klöckner übermittelte der Familie von Eike Mildner die Grüße von Bundeskanzlerin Angela Merkel und wünschte in deren Namen „Alles Gute für die Zukunft“ und sprach ihr Beileid aus. Terror und Gewalt schienen weit weg zu sein und ein Opfer hat nun ein „Gesicht aus der Mitte unserer Stadt. Das war ein Anschlag auf uns alle“, so Klöckner.