

Der Naturschutzbund (NABU) Rheinland-Pfalz schlägt Alarm: Durch ein Lagerfeuer im Kinnsfelstunnel in der Nähe von Oberhausen an der Nahe haben Unbekannte ein bekanntes Fledermausquartier zerstört. "Die Tiere wurden durch ein von Unbekannten entfachtes Lagerfeuer innerhalb eines Ganges im Kinnsfelstunnel wahrscheinlich für viele Jahre vertrieben. Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass viele der seltenen und stark gefährdeten Fledermäuse, die sich noch im Gang über dem Feuer aufhielten, durch die entstandenen Rauchgase vergiftet wurden", so David Roth, Projektleiter der Koordinationsstelle Fledermausschutz Rheinland-Pfalz.
Der 284 Meter lange Kinnsfelstunnel bei Oberhausen an der Nahe wird auf zahlreichen Online-Plattformen als sehenswerter geheimnisvoller Ort (als so genannter "Lost-Place") angepriesen. Auch die kleine Abzweigung, die im Winter unter anderem streng geschützten Arten wie Bechsteinfledermäusen Unterschlupf bietet, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Durch die starke Frequentierung und ein damit verbundenes Lagerfeuer wurde dieses bekannte Fledermausquartier nun für lange Zeit unbewohnbar gemacht.
Die Zerstörung und Beschädigung von Ruhestätten wildlebender Tiere der besonders geschützten Arten ist nach Bundesnaturschutzgesetz verboten. Schon die Störung von Fledermäusen in der Winterruhe und Veränderung an diesen Quartieren kann gravierende Folgen haben. "Umso ärgerlicher ist es, dass die Störung wildlebender Tiere von vielen immer noch als Kavaliersdelikt behandelt wird. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die sogenannten Lost-Places zwar von Menschen verlassen sind, jedoch für viele andere Lebewesen ein wichtiges Refugium darstellen", so der Projektleiter der Koordinationsstelle Fledermausschutz Rheinland-Pfalz.