Klaus Desinger

CDU-Kreisverband stemmt sich gegen Freiwilliges Soziales Jahr der Babyboomer

Birkenfeld. Der Vorschlag von Marcel Fratzscher, insbesondere die sogenannten Babyboomer-Jahrgänge zu einem verpflichtenden sozialen Jahr im Ruhestand zu verpflichten, sei laut CDU-Kreisverband in mehrfacher Hinsicht problematisch und abzulehnen.

Streitthema: Sollen Babyboomer ihre Freizeit genießen oder weiter anpacken?

Streitthema: Sollen Babyboomer ihre Freizeit genießen oder weiter anpacken?

Bild: Pixabay

"Die Babyboomer-Generation hat unser Land über Jahrzehnte wirtschaftlich getragen. Sie hat durch ihre Arbeits- und Steuerleistungen den heutigen Wohlstand, die sozialen Sicherungssysteme und nicht zuletzt die Infrastruktur ermöglicht, von der auch die jüngeren Generationen profitieren. Wer nach 40 oder mehr Jahren Berufstätigkeit, oft zusätzlich durch Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen, in den Ruhestand geht, hat sich diesen verdient. Ein Zwangsdienst im Alter stellt eine Missachtung dieser Lebensleistung dar", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Rente sei nicht "geschenkt", sondern wurde erarbeitet und erstritten. Die Lebensphase nach dem Arbeitsleben gehöre den Menschen selbst. Ihnen per Gesetz ein Pflichtjahr aufzuerlegen, greife massiv in das Recht auf Selbstbestimmung ein und degradiere ältere Menschen zu Erfüllungsgehilfen staatlicher Defizite. "Viele Babyboomer gehen bereits mit gesundheitlichen Einschränkungen in Rente oder sind in dieser Phase mit der Pflege von Ehepartnern oder Familienangehörigen beschäftigt. Für diese Menschen wäre ein Pflichtjahr keine "gesellschaftliche Einbindung", sondern eine zusätzliche Überforderung. Gesellschaftliches Engagement im Alter sollte freiwillig sein und sich an den individuellen Möglichkeiten orientieren. Der Vorschlag birgt das Risiko, einen Keil zwischen Jung und Alt zu treiben. Die Babyboomer pauschal für demografische Entwicklungen oder politische Versäumnisse verantwortlich zu machen, ist weder sachgerecht noch fördert es den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Solidarität entsteht durch gegenseitige Anerkennung, nicht durch Schuldzuweisungen oder Zwang", heißtr es in dem Schreiben weiter.




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