Klaus Desinger

Finanzielle Bildung ist das A & O

Birkenfeld. „Finanzielle Bildung ist weit mehr als der bloße Umgang mit Geld. Sie ist der Schlüssel zu Eigenverantwortung, Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben.“

Vor dem Plakat der Aktionswoche v. l.: Dirk Köbrich, Ilona Schlegel, Jule Franz (Praktikantin im Rahmen des Hochschulstudiums), Tatjana Jacobs.

Vor dem Plakat der Aktionswoche v. l.: Dirk Köbrich, Ilona Schlegel, Jule Franz (Praktikantin im Rahmen des Hochschulstudiums), Tatjana Jacobs.

Bild: C. Kreischer

Roman Schlag, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände, bringt das Motto der Aktionswoche Schuldnerberatung, die vom 2. bis 6. Juni stattfand, auf den Punkt. Finanzbildung ist überfällig und ist eine Investition für jeden Einzelnen und für unsere Gesellschaft. Und wie sieht die Realität im Kreis Birkenfeld aus?
Die Mitarbeitenden der Schuldnerberatung des Kirchenkreises Obere Nahe und des Kreises sowie Dirk Köbrich, Leiter der Sozialabteilung der Kreisverwaltung, trafen sich zum Austausch und zur kritischen Reflexion. „Eine gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen und eine erneute Überschuldung verhindern“ weiß Tatjana Jacobs, Mitarbeiterin der Schuldnerberatung. „Insbesondere junge Menschen sind mit der finanziellen Haushaltsplanung am Ende der Schulzeit überfordert und benötigen zunehmend Ansprechpartner“. Dies belegen auch die Anfragen dieser Personengruppe in der Schuldnerberatung, die in den letzten Jahren zwar konstant waren, aber sich inhaltlich verändert haben. „Nicht die Entschuldung steht hier im Vordergrund, sondern die Regelung und Stabilisierung der finanziellen Ausgangslage“ ergänzt Daniela Lambio, Mitarbeiterin der Schuldnerberatung. „Die Ratsuchenden sind mit der Situation überfordert und suchen Hilfe durch den Bürokratie- und Papierdschungel“. „Oftmals eine Herausforderung“ – so Köbrich, der zudem eine Problematik in den steigenden Unterhaltungskosten in Kombination mit einer strukturschwachen Region sieht. „Menschen sind mehr und mehr auf Sozialleistungen angewiesen, um die Kosten des täglichen Lebens zu decken“.
„Einzig und allein finanzielle Bildung ist der erste Schritt in die richtige Richtung in einer zunehmend schnelllebigen Gesellschaft“ resümiert Ilona Schlegel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes. „Denn junge Menschen, die frühzeitig mit speziell erstellten Materialien im richtigen Umgang mit ihren Finanzen geschult werden, haben ein geringeres Risiko, in die Verschuldungsfalle zu geraten“. Infos: www.diakonie.obere-nahe.de


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