IS-Anhängerin Lisa R. in Deutschland gelandet
Der inzwischen 29-jährigen Beschuldigten liegt im Wesentlichen folgender Sachverhalt zur Last: Lisa R. reiste am 9. September 2014 nach intensiver gemeinsamer Vorbereitung zusammen mit ihrem nach islamischem Recht verheirateten Ehemann und zwei seiner Schwestern von ihrem letzten Aufenthaltsort in Idar-Oberstein aus über die Türkei in das zu diesem Zeitpunkt von dem IS in Syrien kontrollierte Gebiet ein, um sich dort als Mitglied der terroristischen Vereinigung anzuschließen. Während der Ehemann eine militärische Ausbildung absolvierte, begab sich die Beschuldigte zunächst in ein „Frauenhaus“ der Organisation. Spätestens seit Ende 2014 lebte sie mit ihrem Ehemann in der syrischen Stadt Al-Raqqa, wo sie im Dezember 2014 einen Sohn zur Welt brachte.
Ehemann beteilgte sich an Kampfhandlungen in Syrien
Während sich der Ehemann auf Seiten des IS an Kampfhandlungen in Nordsyrien beteiligte, unterstützte ihn die Beschuldigte, indem sie sich dem traditionellen Frauenbild des IS unterordnete, den gemeinsamen Haushalt verrichtete und ihm bei seinen Kampfhandlungen zumindest moralische Unterstützung leistete, damit er uneingeschränkt der terroristischen Vereinigung zur Verfügung stehen konnte. Ferner propagierte sie von Syrien aus über soziale Medien und Messenger-Dienste die Ideologie des IS nach außen, rechtfertigte hierbei die Tötung Andersdenkender durch den IS und rief zur Ausreise in das von dem IS proklamierte „Kalifat“ auf. Für ihre Tätigkeiten erhielt sie von der Vereinigung Geldzahlungen.
Lisa Anfang des Jahres festgenommen
Anfang des Jahres 2019 setzten kurdische Kämpfer die Beschuldigte fest und brachten sie in das nahe der türkischen Grenze gelegene Camp Ayin Issa. Dort wurde sie im Zuge der türkischen Offensive in Nordsyrien von türkischen Kräften aufgegriffen. Die Republik Türkei hat die deutsche Staatsangehörige heute zusammen mit drei Kindern im Alter von 5 und 2 Jahren (Zwillinge) nach Deutschland abgeschoben.