

Doch die Belastung ist enorm. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden dort über ein Dutzend Kitten abgegeben - die meisten nicht als Fundtiere, sondern direkt von Haltern, die mit ungewolltem Nachwuchs überfordert waren. "Viele unterschätzen die Verantwortung, die mit einer unkastrierten Katze verbunden ist", erklärt Ulrike Kronauer vom Tierheim. "Wenn sich die Tiere unkontrolliert vermehren, stehen die Besitzer schnell vor Problemen - und dann landen die Kitten bei uns." Um vorzubeugen, bietet das Tierheim schon länger einen Kastrationszuschuss von bis zu 70 Prozent an. Mehrfach über soziale Medien und das Amtsblatt beworben, wird diese Unterstützung dennoch kaum genutzt. "Dabei ist die Kastration der einzige wirksame Weg, weiteres Tierleid zu verhindern", betont die Tierheimleitung. Zusätzlich übernimmt der Verein in Härtefällen die Kosten komplett, chippt und tätowiert die Tiere, sodass sie ihrem Besitzer zugeordnet werden können.
"Wir setzen auf Eigenverantwortung"
Das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde stellt klar: Eine verpflichtende Kastrationsverordnung gibt es derzeit nicht. "Wir setzen weiterhin auf Eigenverantwortung der Katzenhalterinnen und -halter", erklärt Jolanta Werle, Leiterin der Kirner Ordnungsverwaltung. Doch sie warnt: "Sollte sich die Situation nicht nachhaltig verbessern, kann eine gesetzliche Pflicht unumgänglich werden."
Tierheim Oberstmuhl und Ordnungsamt appellieren daher gemeinsam an alle Katzenhalter im Kirner Land: Lassen Sie Ihre Tiere kastrieren, nutzen Sie den Zuschuss und handeln Sie freiwillig, bevor eine Pflicht notwendig wird. Infos und Anmeldungen zum Zuschuss: Tel. 0 67 81 / 2 72 23.




