Klaus Desinger

Kripo ermittelt wieder in der Stadt

»Überrascht von der Pracht« des provisorischen Polizeigebäudes in der Alten Post am Entrée der Obersteiner Fußgängerzone zeigte sich der Trierer Polizeipräsident Lothar Schömann.

Mit dem Bezug der neuen Räume in dem repräsentativen Gebäude sind sowohl die Kriminal- (KI) als auch die Polizeiinspektion (PI, derzeit noch im OIE-Komplex) wieder in der Schmuckstadt. Insgesamt rund 100 Beamtinnen und Beamte, davon 40 in der KI, sorgen ab sofort für die Sicherheit. »Wir schauen mit wachen Augen und Sinnen nun auf die Fertigstellung des eigentlichen Dienstgebäudes in der Hauptstraße«, sagt Schömann weiter, das voraussichtlich Ende 2017 dann wieder die Gesamt-Polizei beherbergt. Vorübergehend war die KI in der Birkenfelder Kaserne untergebracht, eine Notlösung, denn eine Polizei gehört in die Stadt, so der Präsident, allein schon wegen der kurzen Wege. In der Kaserne, die als Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge dient, bleibt aber weiter eine »Ermittlungsgruppe Migration« bestehen. »Die Leute kommen aus Kriegsgebieten, da gibt es schonmal Konflikte. Es finden Straftaten statt, aber nicht in der Form, dass es besorgniserregend ist«, unterstreicht Schömann. Sorge um allgemeine Sicherheitslage
Man müsse sich wegen des Standortes Afa keine Sorgen machen. Wohl aber um die allgemeine Sicherheitslage, denn die Pressekonferenz fand am Tage der Terroranschläge auf Brüssel statt. »Wir haben an der belgisch-luxemburgischen Grenze starke Kontrollmaßnahmen, die Ereignisse liegen vor unserer Haustür«, sorgt sich der Trierer Polizeichef, denn auch in Deutschland »haben wir eine erhöhte Terrorgefahr.« Er geht daher davon aus, dass sich die polizeiliche Personaldecke in den nächsten Jahren besser darstellen wird. 1 600 Strafanzeigen
1 600 Strafanzeigen wurden 2015 aufgenommen, bei einer Aufklärungsquote von über 64 Prozent. OB Frank Frühauf warnte in diesem Zusammenhang, dass es nicht zu einem Vakuum kommen dürfe, da ältere Beamte in den Ruhestand gingen und jüngere Polizeianwärter erst drei Jahre lang ausgebildet werden müssten. Ansonsten zeigte sich auch das Stadtoberhaupt begeistert vom neuen Standort und ließ sich erst einmal ganz mutig erkennungsdienstlich behandeln: Fotos von allen Seiten, Fingerabdrücke. Die wurden dann auch durch den Computer gejagt. Ergebnis: Negativ! »Was erledigt ist, ist erledigt«, sagte der OB schmunzelnd nach seiner »polizeilichen Erfassung«. Schömann hingegen freut sich erst einmal über die Rückkehr seiner Mädels und Jungs in die Schmuckstadt. »Das ist ein Signal an besorgte Bürger und auch an die Edelsteinindustrie. Immer wieder spricht der oberste Polizist vom Sicherheitsgefühl, das nun wieder da sei. »Man ist ruck zuck hier«, ergänzt der OB. Fünf Kommissariate
Geführt wird das 40-köpfige Team von Markus Arent. Es gliedert sich in fünf Kommissariate: Todesermittlung, Gewalt gegen Frauen und Kinder; Rauschgiftkriminalität; Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie Internetkriminalität; Eigentumsdelikte vom Autoaufbruch bis hin zum Raub und den Erkennungsdienst. Das Gebäude der Alten Post wurde 1910 erbaut und gehört mittlerweile der Chinesin Dr. Xi Sun. Sie vermietet die großzügigen Räumlichkeiten an die Polizei. Ganz oben im Haus gibt es noch eine Wohnung, die allerdings zurzeit leersteht. Parkmöglichkeiten haben die Polizisten im Hertie-Parkhaus sowie im Innenhof. Ladendiebe, Dealer, Schurken und Räuber haben es also künftig schwerer in der Obersteiner Fußgängerzone: Die Polizei ist direkt vor Ort. Foto: Klaus Desinger


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