Klaus Desinger

ÖPNV im Nationalparklandkreis Birkenfeld soll drastisch reformiert werden

Birkenfeld. Der ÖPNV im Landkreis Birkenfeld soll drastisch reformiert werden. Weniger Leerfahrten, dafür mehr Rufbusse sind angedacht.
Die zwischen dem Bahnhof Neubrücke und Rhaunen verkehrende Nationalparklinie 890 wiest auf einigen Abschnitten nur geringe Fahrgastzahlen auf. Deshalb könnte es auf dieser Linie zu Änderungen kommen.

Die zwischen dem Bahnhof Neubrücke und Rhaunen verkehrende Nationalparklinie 890 wiest auf einigen Abschnitten nur geringe Fahrgastzahlen auf. Deshalb könnte es auf dieser Linie zu Änderungen kommen.

Bild: Axel Munsteiner / Kreisverwaltung Birkenfeld

Der Ausschuss für Infrastruktur, Wirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz (IWUK) hat in einer Sondersitzung am Dienstag ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs im Nationalparklandkreis Birkenfeld auf den Weg gebracht. Ziel ist es, das Busangebot besser an den tatsächlichen Bedarf anzupassen und gleichzeitig Kosten zu senken. „Es ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, wenn Busse leer durch die Gegend fahren“, erklärte Landrat Miroslaw Kowalski beim Treffen im Festsaal des Birkenfelder Schlosses. Grundlage der geplanten Änderungen sind Fahrgastzählungen des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN), die auf mehreren Linien eine sehr geringe Nachfrage ergaben. Die Maßnahmen sehen unter anderem Taktreduzierungen, Streckenkürzungen und den Ausbau von Rufbusangeboten vor. Besonders betroffen sind die Linien 812, 813, 820, 857, 858 und 890. So soll etwa der Abschnitt der Nationalparklinie 890 zwischen Rhaunen und Wildenburg eingestellt, andere Streckenabschnitte hingegen neu geführt oder durch Rufbusse ersetzt werden. Insgesamt könnten so mehrere hunderttausend Buskilometer eingespart werden. Laut Dezernentin Kathrin Alfers sind die Einsparungen vertraglich auf maximal 20 Prozent der vereinbarten Fahrleistung begrenzt. Diese Grenze werde voraussichtlich nur beim Linienbündel der Nationalparklinie 890 erreicht. Wie viel Geld der Kreis letztlich spart, ist noch offen – genaue Zahlen sollen nach weiteren Abstimmungen mit Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern folgen. Das Maßnahmenpaket wird nun in den Fraktionen weiter beraten und gemeinsam mit dem RNN konkretisiert. Nach einem weiteren Beschluss im IWUK soll abschließend der Kreistag über die Umsetzung entscheiden.


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