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Leonhard Stibitz

Preisgekrönt: Das ist der neue "Edelschliff"

Idar-Oberstein. Weinland Nahe und der Förderverein Deutsche Edelsteinstraße pflegen eine lange und angenehme Zusammenarbeit.

V.l.: Horst Franzmann, Tina Anhäuser, Gregor Franzmann, Cécile Elligsen, Tina Anhäuser, Victoria Krings.

V.l.: Horst Franzmann, Tina Anhäuser, Gregor Franzmann, Cécile Elligsen, Tina Anhäuser, Victoria Krings.

Bild: Leonhard Stibitz

Beide bringen in Kooperation den Wein des Jahres für die Nahe- und Edelsteinregion heraus. Der sogenannte Edelschliff wird in der Naheregion angebaut, dazu kommt ein jährlich wechselnder Edelstein der mittels einer filigranen Metalgarnitur an der Flasche befestigt ist. Hergestellt wird die Edelsteinhalterung in den Werkstätten der Asbacher Hütte, die damit ein weiterer wichtiger Kooperationspartner sind. Alle zwei Jahre werden die von den Nahewinzern eingereichten Weine verkostet und der edelste Tropfen als Edelschliff gekürt. Nun war es wieder soweit. Weinland Nahe hatte in die Landwirtschaftskammer nach Bad Kreuznach eingeladen. In der Jury waren Vertreter der Weinbranche, die lokale Presse und eben auch Vertreter aus dem Edelsteinland, rund um die Edelsteinstraße, sowie Sponsoren und Großabnehmer. Als Galeonsfiguren der Tourismusregion Nahe sind natürlich die Deutsche Edelsteinkönigin Cécile Elligsen und die Naheweinmajestäten, Naheweinkönigin Christina Schwarz und Prinzessin Tina Anhäuser, dabei, um ihr geschätztes Urteil abzugeben.

Elf trockene Rieslinge bewertet

Elf trockene Rieslinge waren durch die Jury abzuschmecken und nach den Qualitätskriterien, Geruch, Geschmack und Harmonie zu bewerten. Ein Qualitätswein beginnt mit der Note 1,5 und somit wäre dies die Mindestbewertung gewesen. Die Höchstnote wäre mit der "Fünf" zu beziffern. Zunächst wurde der Siegerwein des vormaligen Jahrgangs vom Weingut Honrath als Referenz verkostet. Dann folgten die eingereichten Weine, von denen für die Jury nur die Nummer zu ersehen war. Alsdann wurde gesichtet, gerochen und gekostet. In der Regel werden die Geschmacksnerven im Gaumen bedient bevor der Wein in ein Spuckgefäß entlassen wird. Bei einigen Kostern kam es aber vor, dass jenes Spuckgefäß staubtrocken blieb. Das zeugte dann von den geschmacklichen Vorzügen der Proben. Ähnlich einer Abiturprüfung saßen die Jurymitglieder an einzelnen Tischen und füllten für jede Probe einen Bewertungszettel aus, der hernach abgegeben werden musste. Eine spätere Korrektur oder gar spicken war also nicht möglich, ganz nach dem Motto: Hefte raus - Klassenarbeit. Weinland Nahe unter der Federführung von Geschäftsführerin Victoria Kings und Markus Zöllner hatten alles perfekt vorbereitet, so das kurz nach der Probe das Ergebnis für den Edelschliff 2023 feststand.

Sieger: Horst und Gregor Franzmann

Mit dem Ergebnis betraten auch die siegreichen Winzer Vater Horst und Sohn Gregor Franzmann (Niederhausen) den Saal. Die hatte man kurzerhand telefonisch aus der Weinbergsarbeit abgerufen mit der erfreulichen Kunde, das der von ihnen eingereichte Wein der zukünftige Edelschliff sein wird. Dabei hatten sie den Wein (2022er Hermannshöhle) erst kurz vor Ende der Einreichungsfrist abgegeben. "Wir lassen den Wein lange reifen, damit alle Geschmacksstoffe erhalten bleiben und somit auch intensiviert werden", erklärt der Seniorchef. Vorgestellt wird der Wein im November. Gastgeber wird im jährlichen Wechsel dieses mal wieder der Förderverein Deutsche Edelsteinstraße sein. Die Vertreter sehen sich bei der Riesling Verkostung eher als Leihen. "Das ist aber wichtig für uns", betont Victoria Krings. Damit bilden die Vertreter von der Edelsteinstraße ein gutes Pendant zu den Spezialisten der Weinregion. Sie spiegeln somit sozusagen die Meinung der Verbraucher wider, deren Fachkenntnis mit den Worten "schmeckt" oder "schmeckt nicht" erschöpft ist, was es aber letztlich auf den Punkt bringt. Der Wein muss beim Verbraucher ankommen. In diesen Fall als Premium Produkt aus unserer Heimat. Der passende Stein wurde noch nicht ausgewählt. "Wir wollten uns vom Geschmack des Siegerweines inspirieren lassen", so Bettina Reiter, 2. Vorsitzende des Fördervereins Deutsche Edelsteinstraße.


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