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Superfoods: Unverfälschte Kraftpakete

Im Rahmen unserer Fitnessserie beschäftigen wir uns heute mit den Superfoods. Dazu sprachen wir mit Larissa Schneider vom Reformhaus Gillmann in Idar-Oberstein.
Expertin Larissa Schneider vom Reformhaus Gillmann in Idar-Oberstein.

Expertin Larissa Schneider vom Reformhaus Gillmann in Idar-Oberstein.

Superfoods liegen voll im Trend. Was ist eigentlich das Besondere an diesen Nahrungsmitteln?

Superfoods zeichnen sich dadurch aus, dass sie rein pflanzlich sowie unverarbeitet sind,  einen hohen Anteil an Wirkstoffen wie Mineralstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und gesunden Fetten besitzen. Einige Superfoods haben in ihren Herkunftsländern eine lange Tradition, werden teilweise auch als Medizin genutzt (Asien). Durch die hohen Werte an Antioxidantien helfen sie unserem Körper, Entzündungen zu hemmen, freie Radikale, die vor allem durch Stress entstehen, zu neutralisieren, den Alterungsprozess zu verlangsamen, mehr Energie zu produzieren und chronische Krankheiten zu verhindern.
Welche heimischen Superfrüchte gibt es, welche Nährstoffe/Spurenelemente/Vitamine enthalten sie?

Die Bandbreite ist groß, da viele Beeren, Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Kräuter und Gewürze unter diesen Begriff fallen. Dabei müssen nicht immer Lebensmittel aus dem Ausland wie Goji-Beeren, Chia-Samen oder  Matcha-Tee in Betracht gezogen werden. Als heimische Alternative wäre hier Grünkohl zu nennen. Früher stand er rund ums Jahr auf dem Speiseplan. Heute kennen wir ihn als Wintergemüse. Durch seine offene Blattstruktur dringt optimal die Sonne ein, wodurch sich viele sekundäre Pflanzenstoffe entwickeln. Zwei seiner wichtigsten Inhaltsstoffe sind Sulphoran und Indol-3-Carbinol. Beide  fielen in Studien durch ihre krebshemmende Wirkung auf. Als feines Pulver zermahlen kann Grünkohl in Smoothies gegeben werden. Genauso zeichnet sich die Walnuss als wahrer Alleskönner aus. Sie gehören unter den Nüssen zu den ergiebigsten Quellen für Antioxdantien. Mit etwa 30 g Walnusskernen (eine Hand voll) kann ein Erwachsener seinen Tagesbedarf an den beiden essentiellen Fettsäuren Omega-3-Linolensäure und Omega-6-Linolsäure decken. Somit verbessern sie die Elastizität der Blutgefäße, wodurch das Herz-Kreislauf-System unterstützt wird. Ebenso beinhalten die kleinen Kraftpakete Vitamin E, das vor Zellschädigung schützt, Kalium, Eisen, Magnesium und Zink. Die Aroniabeere ist ebenfalls eine heimische Wunderwaffe. Neben dem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen enthält sie Folsäure sowie die Vitamine A,C und K. In Osteuropa und Russland gilt Aronia seit langem als Heilpflanze und wird dort bei Infektionskrankheiten, Vitaminmangel, Bluthochdruck, Magen-, Darm- und Lebererkrankungen sowie zur Unterstützung bei der Ausleitung von Schwermetallen eingesetzt. Die Meerrettichwurzel ist als weitere wichtige Alternative zu nennen. Sie liefert im Winter wichtiges Vitamin C. Der scharfe Geschmack ist durch die darin enthaltenen Senföle bedingt, die beim Zerkleinern der Wurzel entstehen. Senföle verhindern das Vermehren von Bakterien. Deshalb soll der Verzehr bei aufkommenden Erkältungen den Körper stärken. Mit den Flavonoiden zeigen Senföle einen antioxidativen Effekt, fangen freie Radikale ab. Wildkräuter wie die Brennnessel zählen weder zu Protein- noch Omega-3-Quellen. Allerdings sind sie nach wie vor sehr nährstoffreich. Die Brennnessel liefert doppelt so viel Eisen als Spinat, sechsmal so viel Vitamin C als Orangen, reichlich Beta-Carotin, Kalzium, Magnesium und Natrium. Sie wirkt harntreibend, durchblutungsfördernd. Verwendet werden kann sie in Smoothies oder Suppen.

Gibt es Vorteile zu heimischen Superfrüchten? Was ist der Unterschied dieser zu den derzeit angesagten Produkten?


Das Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart stellte im Jahr 2010 fest, dass die aus Asien stammenden Goji-Beeren hohe Pestizidrückstände aufwiesen, die über den zulässigen Höchstmengen lagen. Zudem werden die exotischen     Superfoods in der Regel aus Übersee importiert. Das heißt, dass diese eingeflogen werden müssen – zulasten der Umwelt. Somit bilden die heimischen Nahrungsmittel eine  super Alternative und sie sind meist um ein vielfaches günstiger.

Welche Wirkung haben Superfoods bezogen auf die Jahreszeiten?

Besonders in den kalten Jahreszeiten wird unser Immunsystem auf eine harte Probe gestellt. Um dieses zu stärken, helfen Ingwer, Knoblauch, Cayenne Pfeffer, Grüner Tee, Honig und Co. Durch die antioxidativen, antimikrobiellen, antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften leisten sie einen wichtigen Beitrag und lassen Erkältungen wieder schneller abklingen.


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