Klaus Desinger

Tankstellen-Killer: Prozessauftakt

Idar-Oberstein. Ein 50 Jahre alter Tatverdächtiger aus Idar-Oberstein, der am 18. September den Kassierer einer Aral-Tankstelle erschossen haben soll, muss sich nun vor dem Landgericht verantworten.
In dieser Tankstelle in Idar-Oberstein wurde der 20-jährige Kassierer erschossen.

In dieser Tankstelle in Idar-Oberstein wurde der 20-jährige Kassierer erschossen.

Bild: Klaus Desinger

Nach der brutalen Hinrichtung eines Studenten, der als Kassierer in einer Idar-Obersteiner Aral-Tankstelle arbeitete, findet nun der Auftakt der Hauptverhandlung vor dem Bad Kreuznacher Landgericht statt - am Montag, 21. März, im Justizzentrum Bad Kreuznach. Insgesamt sind zwölf Fortsetzungstermine in dem Strafverfahren (Az: 1 Ks 1041 Js 12424/21) terminiert.

Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen

Dem Mann, der derzeit in der JVA Rohrbach in U-Haft sitzt, wird von der Staatsanwaltschaft Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen sowie unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen. Er soll am 18. September um 19.48 Uhr die Tankstelle aufgesucht haben, um ein Six-Pack Bier zu kaufen. Nachdem der junge Kassierer ihn auf die Maskenpflicht hinwies und dem »Kunden« das Bier nicht verkaufte, soll es zu einer kurzen Diskussion gekommen sein, wonach der 50-Jährige den Verkaufsraum verlassen haben soll. Im Anschluss daran soll er in einer anderen Tankstelle Bier erworben haben und zunächst nach Hause gefahren sein. Dort habe er sich zunehmend über die Situation bei Aral geärgert und sei zu dem Schluss gekommen, dass Grenzen aufgezeigt werden müssten. Er soll sich lange wegen der Corona-Beschränkungen belastet gefühlt haben und wollte ein Zeichen setzen. Da der Tankstellen-Mitarbeiter diese Corona-Regelung durchsetzen wollte, soll der mutmaßliche Täter ihn als mitverantwortlich für die Gesamtsituation gesehen haben.

Aus kurzer Distanz erschossen

So soll er einen mit mehreren Patronen geladenen Revolver der Marke »Smith & Wesson« eingesteckt haben und um 21.29 Uhr erneut die Tankstelle in der Hauptstraße betreten haben, sich dort wieder einen Sechserträger Bier genommen und zur Kasse gegangen sein. Diesmal soll er mit einer Mund-Nasenbedeckung ausgestattet gewesen sein, die er dann heruntergezogen haben soll. Der Mitarbeiter habe ihn aufgefordert, die Maske wieder hochzuziehen. Daraufhin soll der mutmaßliche Aggressor den Revolver aus der Hosentasche gezogen und den Mitarbeiter per Kopfschuss getötet haben.


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