Ohne Farbe ist nicht farblos
Schubert, 1948 in Oberhausen geboren, absolvierte in Cochem eine Druckerlehre und zog dann nach Münstermaifeld, wo er bei der »Druckerei Fust« arbeitete. Seine Freizeit verbrachte er mit Malen. Motive wie die Stiftskirche waren die Ausnahme. Meist zeichnete er surrealistisch wirkende Werke, die zunächst chaotisch wirkten, in denen sich – aus der Nähe betrachtet – aber viele Gesichter verbargen. Dabei verwendete der Künstler keine Farbe, sondern nur Bleistift, Kugelschreiber und schwarze Tinte.
2010 zog Klaus Schubert in das Polcher Seniorenheim St. Stephanus. Sein Zimmer wurde mit Bildern und Schnitzereien mit persönlichen Dingen gefüllt. Diese Werke fielen 2019 einer Pflegerin auf, die mit Monika und Dieter Georgi aus Polch befreundet ist, die sich seit Jahren mit Kunst und Kultur auf dem Maifeld befassen und schon einige Ausstellungen in der ehemaligen Synagoge organisiert haben. Sie staunten über die beeindruckenden Arbeiten und schlugen ihm eine Ausstellung vor. Der Künstler freute sich, hat dies aber leider nicht mehr erlebt. Er starb wenige Monate später. Die Ausstellung mit Bildern von Karl Schubert kann jetzt in der ehemaligen Synagoge in Polch nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 01 60 / 94 92 16 12 besichtigt werden.