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"Prinzenlos durch die Nacht"

Das närrische Volk von Mayen war angetreten, um in der »Narhalla 129« die Krönung ihrer Tollität Heike I. mitzufeiern.

»Endlich sind wir da. Wir haben so lange auf diesen Moment gewartet und sind froh, dass es losgeht«, rief Heike Weber in die Menge. »Wir« das sind die Pagen Kathrin und Jenny sowie Hofnarr Thorsten und Mundschenk Stefan, die sie auf allen Wegen begleiten werden. Als Prinzessin Heike I. setzt sie in dieser Session eine gute, kontinuierliche Familientradition fort. Vor 20 Jahren regierte ihr Vater als »Prinz Hans III.« die Mayener Narren und vor zehn Jahren schwang Bruder Sven als Regent das (närrische) Zepter. Für die Hausener Husarin Heike geht nun ein Traum in Erfüllung, als sie die letzte Insignie ihrer Macht, die Krone, von »Alte Große«-Präsident Christoph Schwab erhielt. Sichtlich gerührt, das ein oder andere Tränchen wegwischend, geht nun als 78. Tollität, aber erste »Solo-Prinzessin, in die Annalen der Stadt ein. »Ich bin die erste Prinzessin, denn ich habe meinen richtigen Frosch noch nicht gefunden«, stellte die sympathische Regentin fest. Aber der sollte schon bald kommen...zumindest im Vortrag. Per Segway (zur Verfügung gestellt von der Firma »Volz«) befuhr Oberbürgermeister Wolfgang Treis die karnevalistisch geschmückte Festhalle. »On doch hann ech ürscht jedaacht dau spinns, be et heeß in Maye jet et düs kir ja kaane Prinz. Et es de letzte Bastion de nau fällt; ewäile können Fraue alles janz ahlan off der Welt...Doch selbst de Prinz, der seit Jahrhunderte Maye reageert, hat ma nau met demm Säje der Alte Gruße ausrangeert«, kommentierte der Stadtchef in seiner Krönungsrede die Alleinregentschaft und weiter: » Domit wär de alleletzt Hürd zur Gleichberechtijung jeschafft.« Dann sorgte OB Treis mit Frack und Zylinder für eine riesige Überraschung: »Wäil de Fraue ümma mieh Strukdure ausradeere, well ech für Heike I. Deutschland erfolgsreichste Sängerin (Helene Fischer) zideere: »Prinzenlos durch die Nacht, dat es de neue Faasenaacht. Prinzenlos in einer Stadt, die so tolle Männer hat. Prinzenlos männerfrei, nur Daheims Dieter ist dabei, der zählt fast (schon) 100 Jahr. Da kommt keine in Gefahr«, damit hatte Treis die Lacher auf seiner Seite. Und präsentierte die Lösung für die prinzenlose Zeit: »Has bes ewäile kaane funne, un de Zäit würd eng, doch ech han de Lösung su aus da Lameng. Denn wenn dau wells, dann ab heut of jeda Bühne säin ech däine Prinz, Prinz Wolfgang der Grüne.« Damit überzeugte der OB mit ganz neuen gesanglichen »Qualitäten«. Um als ansehlicher Prinz darzustehen, schlüpfte er aus seinem Frack und glänzte im feinen Prinzenornat. Geschenke hatte er ebenfalls im Gepäck. Unter anderem überreichte er Mundschenk und Hundefan Stefan einen Gutschein zum Besuch von Holger Schüler‘s Programm »1 - 2 - 3« am Mittwoch, 20. Januar, 20 Uhr, im Autohaus Scherer (www.vg-mayen.de). www.alte-grosse.de Fotos: Seydel/Kruft


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