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Thomas Förster

Steht Rurkreis wieder vor dem Aus?

Es gibt ein Bürgerbegehren im Kreis Düren - dieser soll in Rurkreis Düren-Jülich umbenannt werden. Doch mehr als 13.000 Menschen formieren sich zum Widerstand.

Es ist die Zeit des bürgerlichen Aufbegehrens: Nach eingeleitetem Abwahlverfahren des Bürgermeisters von Hürtgenwald und Entscheid über die Ansiedlung von Windkraftanlagen in der Gemeinde Roetgen gibt es nun ein Bürgerbegehren im Kreis Düren - dieser soll in Rurkreis Düren-Jülich umbenannt werden. Doch mehr als 13.000 Menschen formieren sich zum Widerstand.
Region (Fö). Es sollte ein Geburtstagsgeschenk für alle Bürger im Kreis Düren werden: »Mit der Erweiterung des Namens um ,Rur‘ und ,Jülich‘ wird sehr viel deutlicher, aus welchen Gebieten der Kreis besteht - und wofür er steht«, sagte der Landrat Wolfgang Spelthahn. Und die Politik folgte seinem Vorhaben 50 Jahre nach der kommunalen Neugliederung. Entstanden ist er aus den beiden Altkreisen Düren und Jülich, zudem kamen Teilbereiche der ehemaligen Kreise Schleiden und Monschau hinzu. »Bis heute gibt es teilweise ein Identifikationsdefizit, da sich die Stadt Jülich nicht im Namen wiederfindet«, sagte der Landrat.

Nord-Süd-Gefälle mit Umbenennung nicht gelöst

Doch schon bald regte sich Widerstand. »Viele Bürger des Kreises Düren sind überrascht, dass der Landkreis umbenannt werden soll. Sowohl der neue Name, als auch die damit verbundenen Kosten führen zu deutlichen Meinungsäußerungen in lokalen Diskussionsforen. Insbesondere im Süden des Kreises Düren scheint die Umbenennung keine Freunde zu haben«, haben nicht nur Pierre Smeyers und Frank Reiermann. Der Fotograf und der Programmierer zettelten ein Bürgerbegehren »Gegen die Umbenennung des Kreises Düren in Rurkreis Düren-Jülich« an. Wer das Begehren unterschreibt, beantragt, dass den Bürgern des Kreises Düren folgende Fragestellung zum Bürgerentscheid gestellt wird: »Soll der Name des Landkreises Kreis Düren beibehalten werden?« Und 12.938 Unterschriften konnten binnen fünf Wochen zusammen getragen werden. »Wir haben unser Ziel übertroffen. Aktuell haben wir 50 Prozent mehr Unterschriften, als wir für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens brauchen«, freut sich das Duo. Am Montag wurden die letzten Unterschriften im Kreishaus abgegeben. Diese werden nun von der Kreisverwaltung geprüft - 8.575 gültige Unterschriften sind nötig, damit der Kreistag wieder tätig werden muss.
»In den letzten 50 Jahren ist im Kreis so viel geleistet und erreicht worden. Wir schaffen es auch ohne Umbenennung des Kreises im Strukturwandel voranzukommen«, sind sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens einig. »Die geplante Umbenennung des Kreises führt zu keiner besseren Identifikation aller Bürger mit dem Landkreis.«
Schon am Donnerstag, 31. März, steht um 17 Uhr eine Sitzung des Kreistages in der Arena Kreis Düren an. Ob dann der Umbenennungsbeschluss zurückgenommen oder die Durchführung eines Bürgerentscheids beschlossen wird, scheint fraglich. Auch der 15. Mai als Abstimmungstermin über die Frage scheint unrealistisch, auch wenn sich die Gegner der Umbenennung den Termin wünschen würden, da parallel zur Landtagswahl mehr Menschen zu mobilisieren seien, abzustimmen. Ein erster Etappensieg ist den 13.000 Bürgern jedenfalls gelungen.
www.kreisduerenbleibt.de


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