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Wirkung durch Mutationen kaum beeinträchtigt

Das Interesse an einer persönlichen Beratung zur Corona-Schutzimpfung war groß. Hier ein Überblick über die Fragen der Leser während unserer Telefonaktion und die Antworten des Expertenteams der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Bei mir wurde Herzschwäche diagnostiziert und ich bin nicht mehr die Jüngste. Meine Tochter meint, ich hätte die Pflicht, mich impfen zu lassen. Stimmt das?
Nein, niemand ist zu der Impfung verpflichtet. Zur Impfung wird geraten, da es sich beim Coronavirus um ein neuartiges, ansteckendes Virus handelt, das die teils lebensgefährlich verlaufende Krankheit COVID-19 verursacht. Das Risiko für einen ernsten Krankheitsverlauf steigt mit zunehmendem Alter und bei bestimmten Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Herzschwäche.
 
Meine Mutter hat einen Termin für die Impfung bekommen, ist aber sehr erkältet. Sollte sie absagen?
Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber über 38,5°C leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden. Doch eine Erkältung oder eine gering erhöhte Temperatur bis 38,5°C sind kein Grund, die Impfung zu verschieben.
 
Was ist, wenn nach dem Impfen eine neue Mutation auftaucht? War dann die Corona-Impfung nutzlos?
Das war sie ganz bestimmt nicht. Es gab ja bereits einige Mutationen. Nach aktuellem Stand beeinträchtigt die vor allem auftretende britische Variante die Wirksamkeit der Impfstoffe kaum. Bei den seltener auftretenden Varianten aus Südafrika und Brasilien könnte die Wirksamkeit verringert sein. Dies muss noch weiter untersucht werden. Es gibt aber Hinweise, dass schwere COVID-19-Verläufe trotzdem verhindert werden.
 
An welchen Corona-Impfstoffen wird aktuell geforscht?
Es gibt mehr als 240 mögliche Impfstoff-Kandidaten, wobei sich verschiedene Impfstoffe bereits in der klinischen Prüfung bei Menschen befinden. Alle Impfstoffe zeigen unserem Immunsystem Teile des Corona-Virus, damit ein Schutz vor dem Erreger aufgebaut werden kann - ohne die Erkrankung auszulösen. Die unterschiedlichen Impfstoffe nutzen verschiedene Ansätze. Es gibt drei Hauptentwicklungslinien: Impfstoffe mit Vektorviren, mit Virusproteinen und mit Boten-RNA.
 
Wie lange hält der Impfschutz an?
Dazu liegen noch keine ausreichenden Daten vor. Da weitere Studien notwendig sind, müssen auch Geimpfte die AHA-Regeln beachten.
 
Was bedeutet die 70-prozentige Wirksamkeit des AstraZeneca-Impfstoffes?
Es bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, bei Geimpften um 70 Prozent geringer ist als bei Ungeimpften. Für den Impfstoff von AstraZeneca belegen aktuelle Daten aus England und Schottland eindrücklich die Wirksamkeit gegen COVID-19-Erkrankungen. Der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf ist bei allen derzeit zugelassenen Impfstoffen sehr gut.
 
Unterscheiden sich die Impfreaktionen bei AstraZeneca von denen anderer Impfstoffe?
Nein, sie gleichen im Wesentlichen denen anderer Impfstoffe: Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur oder Fieber. Die Reaktionen nach der 2. Dosis geringer als nach der ersten.
 
Wer dokumentiert nach der Zulassung eventuelle Impfkomplikationen?
Das machen drei Institutionen: das Paul-Ehrlich-Institut, das Pharmaunternehmen, das den jeweiligen Impfstoff entwickelt hat, und die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Sie bewerten die gemeldeten Nebenwirkungen, damit unter Umständen schnell reagiert werden kann.
 
Informationen der BZgA zum Corona-Virus und zur Corona-Schutzimpfung finden Sie unter www.infektionsschutz.de/coronavirus/
Weitere Informationen unter www.corona-schutzimpfung.de
Bundesweite Servicenummer: 116 117
Beratungstelefon der BZgA unter der kostenlosen Rufnummer 0800-2322783
(Mo-Do 10-22 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr.)


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