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Ergebnisse von tausenden Corona-Tests falsch?

WOCHENSPIEGEL EXKLUSIV: Warum fast 80.000 Corona-Tests zurückgerufen wurden.

Von Mario Zender Flächendeckende Testungen auf das Corona-Virus sind neben dem Impfen eine der wichtigsten Bausteine im Kampf gegen die Pandemie. In Rheinland-Pfalz sollen mindestens 450 bis 500 Anlaufstellen für die Schnelltests bereitstehen. Diese Teststellen bekommen zentral vom Land beschaffte Corona-Schnelltests. Nach Informationen ist es bei diesen zur Verfügung gestellten Tests zu Problemen gekommen. Aufgrund dieser Tatsache hat das Landesamt, so Informationen des Cochemer Wochenspiegel, tausende Tests zurückgerufen. Nach unserer Redaktion vorliegenden Unterlagen handelt es sich dabei um Antigene-Schnelltests der Firma „Siemens Healthineers“ mit der Bezeichnung „Clinitest Rapid Covid 19“. Das Landesamt für Soziales hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Kommunen angewiesen, entsprechende Tests der Charge „LOT 2011155“ vorsorglich aus dem Verkehr zu ziehen. Zitat aus einer Anweisung an die Kommunen: „Wir sind aktuell mit der Firma Siemens in der Klärung des möglichen Fehlers und möchten Sie daher vorsorglich bitten, den Test mit der Charge 2011155 nicht weiter zu verwenden, sondern zunächst zu sperren“. Als Grund wird den Empfängern erläutert, dass Informationen vorlägen, dass es bei der „Durchführung der Test mit dieser Charge zu falschen positiven Ergebnissen“ gekommen sei und zudem seien Informationen an das Landesamt übermittelt worden, wonach möglicherweise „fehlende Chromatographiematerial im eigentlichen Test“ festgestellt worden sei. Auf Anfrage bestätigt das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung die WochenSpiegel-Informationen. „Eine Teststelle hatte mehrfach unsichere (eher positive) Ergebnisse bei der Verwendung des Tests einer Charge (LOT) festgestellt (insgesamt sieben in Folge), worauf zertifizierte Schnelltests eines anderen Herstellers zum Einsatz gebracht und alle bereits getesteten Probanden noch einmal einbestellt wurden. Diese Tests waren dann eindeutig negativ“, so Pressesprecherin Anna Bendel. Die betreffende Charge der Tests, sei laut Landesamt, an 13 Kommunen ausgeliefert und von dort an Teststellen weitergeleitet. „Alle Kommunen wurden direkt informiert und diese Information weiter zu geben, um verbliebene Tests in Quarantäne zu nehmen. Insgesamt wurden 79.700 Tests der betroffenen Charge ausgeliefert“, so Bendel.Welche Auswirkungen hat das nun auf mit den betroffenen Tests bereits getestete Personen? Eine akute Patientengefährdung sei derzeit aus Sicht des Landesamtes nicht gegeben. „Das Angebot der Durchführung eine solchen PoC-Tests kann aufgrund des bundesweiten Angebotes von jedem Bürger/jeder Bürgerin mindestens einmal pro Woche angenommen werden, wird jedoch nur bei asymptomatischen Patienten durchgeführt“, erläutert Pressesprecherin Anna Bendel. Bericht folgt!


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