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Arbeitsmarkt macht Sommerpause

Im Juli ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Cochem-Zell um 55 auf 947 angestiegen. Damit sind allerdings noch immer 132 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 2,8 Prozent und liegt damit um 0,4 Prozentpunkte unter jener des Vorjahres.

Hintergrund des Anstiegs der Arbeitslosenzahlen sei der Umstand, dass vor Beginn der großen Ferien viele junge Menschen die Schule verlassen oder ihre Ausbildung beenden, aber erst nach den Ferien einen Job finden, mit der Ausbildung beginnen, weiter zur Schule gehen oder ihr Studium beginnen. Auch machten viele Unternehmen Betriebsferien und stellten kurz vor und in dieser Zeit keine neuen Mitarbeiter ein, so Ulrike Mohrs, Leiterin der Arbeitsagentur in Koblenz, die auch den Landkreis Cochem-Zell betreut. Im September und Oktober gehe die Arbeitslosigkeit dann aber üblicherweise wieder deutlich zurück, sagt sie voraus. Verhalten zeigt sich zurzeit der Stellenmarkt: 97 Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen aus dem Landkreis gemeldet – sieben mehr als im Monat zuvor. Damit registriert die Agentur für den Landkreis Ende Juli 441 offene Stellen. Da es sich bei der saisonalen Arbeitslosigkeit um ein kurzfristiges Phänomen handele, wirke sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit deutlicher im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III aus, wo die Unterstützung für jene Menschen geregelt ist, die über die Arbeitslosenversicherung abgesichert und meist nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind. Dort stiegen die Werte im Juli um 51 auf nun 446 an. Vor einem Jahr wurden 52 Arbeitslose mehr gezählt. Im SGB II - dort werden all jene Arbeitslosen ausgewiesen, die Grundsicherung (Hartz IV) erhalten und vom Jobcenter betreut werden – sind zum Monatsende 501 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind vier mehr als im Juni, aber 80 weniger als vor einem Jahr. In den Endspurt geht zurzeit der Ausbildungsmarkt.  Noch ist es durchaus möglich, eine interessante Ausbildungsstelle zu finden, betont Ulrike Mohrs. "Viele Betriebe stellen auch im Oktober noch ein. Wichtig ist aber, dass der Berufsschulstoff noch nachgearbeitet werden kann." Deshalb rät sie vor allem jenen, die sich bislang noch nicht bei der Agentur gemeldet haben, obwohl sie keine Perspektive für die Zukunft haben, dies schnellstens nachzuholen. Offiziell wandten sich im Landkreis Cochem-Zell seit letzten Oktober 479 junge Menschen an die Berufsberatung, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz unterstützen zu lassen. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber der Region 545 Lehrstellen. Ende Juli gelten noch 64 Bewerber als unversorgt, ihnen stehen 197 offene Ausbildungsplätze gegenüber. Tatsächlich müsse aber wohl besonders die Zahl der unversorgten Jugendlichen noch deutlich nach unten korrigiert werden, erklärt die Agenturleiterin. "Viele junge Leute vergessen einfach, uns zeitnah mitzuteilen, dass sie eine Lehrstelle gefunden oder sich für einen Studienplatz entschieden haben. Deshalb werden die Beraterinnen und Berater in den nächsten Wochen viel telefonieren müssen, um herauszufinden, wer tatsächlich noch unsere Hilfe braucht." Kontakt zur Arbeitsagentur über die kostenlosen Servicenummern: 08 00 / 4 55 55 00 (Berufsberatung ) oder 08 00 / 4 55 55 20 (Arbeitgeber-Service). Themenfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de


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