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"Gemeinsam alt werden"

Wer verlässt schon gerne die eigenen vier Wände? Selbstbestimmt zu Hause alt werden ist ein großer Teil der Lebensqualität ausmacht.
Ortsbürgermeister Hans-Werner Junglas (links) ist auch Vorstandsvorsitzender der Bürgergenossenschaft Greimersburg, die ein Haus für eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft bauen will.

Ortsbürgermeister Hans-Werner Junglas (links) ist auch Vorstandsvorsitzender der Bürgergenossenschaft Greimersburg, die ein Haus für eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft bauen will.

Wenn immer mehr Unterstützung im Alltag notwendig wird, wäre es doch toll, im gewohnten Umfeld zu bleiben und mit anderen gemeinsam alt zu werden. Das soll bald eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft in Greimersburg bieten, die von einer neuen Bürgergenossenschaft gebaut werden soll. Die Idee Die Idee einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft für Greimersburg und die umliegenden Ortschaften ist nicht neu. Nach dem Projekt Dorfladen reifte sie schnell, aber private Investoren übten sich in Zurückhaltung. Das Projekt musste zwar zunächst auf Eis gelegt werden, aber mit einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Ortsgemeinde und der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) kam es wieder auf die Agenda und mit der Option eine Bürgergenossenschaft zu gründen, nahm die Idee wieder Fahrt in Richtung Umsetzung auf. Diese Bürgergenossenschaft ist jetzt aus der Taufe gehoben. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung umrissen unter anderem der Vorstandsvorsitzende, Ortsbürgermeister Hans-Werner Junglas, und Vorstandsmitglied Elvira Spaniol die Planungen, um für den Beitritt zur Bürgergenossenschaft zu werben. Das Projekt In der Dorfmitte soll ein zweigeschossiges Haus mit insgesamt zwölf barrierefreien Zimmern entstehen, die über eine Fläche von jeweils 23 Quadratmetern verfügen (Zimmer: 18 Quadratmeter, Bad/WC: fünf Quadratmeter). Dazu kommen Gemeinschaftszimmer, ein Pflegebad, Hauswirtschaftsräume und eine Dachterrasse. Ein ambulanter Dienst soll als Träger die Versorgung - sowohl aus hauswirtschaftlicher als auch aus pflegerischer Sicht - rund um die Uhr gewährleisten. Die Zimmer im Obergeschoss sind über einen Aufzug zu erreichen und die Mieten sollen zwischen fünf und acht Euro pro Quadratmeter liegen - je nach Förderung des Wohnraums. Die günstigsten Konditionen gelten für vier Zimmer, die mit rund 400.000 Euro komplett von der Investitions- und Strukturbank (ISB) finanziert werden. Hier muss ein Wohnberechtigungsschein (WBS) vorliegen. Weitere vier Zimmer werden von der ISB mit 60 Prozent bezuschusst und die anderen vier werden frei - über die Bürgergenossenschaft - finanziert. Die Bürgergenossenschaft Hier können sich die Bürgerinnen und Bürger mit Anteilsscheinen zu je 500 Euro beteiligen. Die Ortsgemeinde hat bereits 100 Anteile gezeichnet. "Eine Dividende wird gezahlt, wenn ein Gewinn erwirtschaftet wird", so Hans-Werner Junglas. Die dürfte im Fall der Fälle zwischen einem und zwei Prozent liegen. "Die beste Verzinsung ist aber der Erhalt der dörflichen Struktur", so Dr. Stefan Touchard vom Genossenschaftsverband, der die Satzung der Bürgergenossenschaft vorstellte. Kompakt - Die Bürgergenossenschaft Greimersburg eG wurde von neun Männern und Frauen gegründet. - Ziel ist der Bau einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft für zwölf Mieter. - Pflege und Unterstützung wird durch einen ambulanten Dienst mit 24-Stunden-Begleitservice angeboten. - Es können Anteilsscheine zu je 500 Euro je Stück gezeichnet werden. - Weitere Informationen und die Satzung: www.greimersburg.de Foto: Pauly


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