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Demonstranten graben Tunnel am Fliegerhorst +++MIT VIDEO+++

Protestaktion am Montag in Büchel sorgte für großen Polizeieinsatz. Veranstalter waren gebeten worden, aufgrund der Flutkatastrophe, Aktion abzusagen. Doch das wollten sie nicht.

Am Montag haben sechs Friedensaktivisten aus den USA, den Niederlanden und Deutschland eine Aktion unter dem Motto »Stoppt die nächste Katastrophe – Atomwaffen abschaffen!« Die Aktivisten wollten einen Tunnel graben, um auf die Startbahn des Fliegerhorstes Büchel zu gelangen, um den Flugbetriebzu stoppen.  »Wir sind uns bewusst, dass in dieser Region jetzt viele Menschen unter der Flutkatastrophe leiden und Hunderte zu Tode gekommen sind. Wir trauern mit ihnen und sind fassungslos angesichts der Zerstörungen«, sagt Christiane Danowski aus Dortmund. »Und dennoch gehen wir zum Fliegerhorst, um auf die Gefahr einer nächsten Katastrophe aufmerksam zu machen, die mit diesen Atomwaffen vorbereitet wird«, ergänzt Brian Terrell aus Iowa, USA. »Wir müssen dieses Signal aussenden: Stoppt die nächste Katastrophe, bevor sie passiert!« »Die atomare Katastrophe, die uns durch die Waffen hier droht, hätte ungleich größere Ausmaße. Wir werden täglich damit bedroht, dass hunderttausende oder sogar Millionen Menschen durch den Einsatz von Atomwaffen zuTode kommen könnten«, sagt Dennis DuVall, 79-jähriger Veteran des US-Militärs und Friedensaktivist aus Dresden. »Diese Gefahr ist real, auch wenn wir sie nicht wahrhaben wollen. Die Weltuntergangsuhr des internationalen ,Bulletin of the Atomic Scientists‘ steht aufgrund der zunehmenden globalen Spannungen bei 100 Sekunden vor Mitternacht!«, ergänzt DuVall.  Sigrid Eckert-Hoßbach aus Hessen ist Rollstuhlfahrerin. Sie bekräftigt: »Mein Rollstuhl hält mich nicht davon ab, hier gegen die Kriegsvorbereitungen aktiv zu werden – gewaltfrei, aber entschlossen.«

 

Kommentar  

Macht euch nach Hause!

Von Mario Zender

In Büchel demonstrierten am Montag Atomwaffengegner gegen die dort mutmaßlich stationierten US-Atomawaffen. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn sich Menschen für ihre Einstellung einsetzen und auch das Recht auf Demonstration nutzen.

Die »vernünftigen« Demonstranten in Büchel haben mich sogar viele Jahre beeindruckt, mit welchem persönlichen Aufwand sie sich engagieren. Doch das, was heute in Büchel ablief ist nicht akzeptabel.  Während Luftlinie 30 Kilmeter entfernt große Rettungseinsätze laufen, jeder Polizist dort dringend gebraucht wird, müssen die Demonstranten in Büchel ihre Demo durchziehen. Obwohl die Polizei darum gebeten hat die Veranstaltung abzusagen. Die Demonstranten haben damit rund 50 Einsatzkräfte von Polizei und Bundeswehr beschäftigt 

Diese Demo war eine Schande! Sie hätte von den Veranstaltern abgesagt werden müssen. Vor Respekt vor den vielen betroffenen Menschen der Flutwelle, die noch um vermisste Angehörige bangen oder nicht wissen ob ihr Haus noch steht.  Liebe Demonstranten: Macht euch nach Hause und lasst die Einsatzkräfte dringendere Aufgaben erledigen.  Mail an den Autor: mzender@weiss-verlag.de


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